„Man war sofort der schwarze Radikale“

Porträt Alex Wheatle schreibt Jugendbücher. Dass ihm weder Waisenhaus noch Straßenkampf fremd sind, er Knast und Bibliothek von innen kennt, ist dabei von großem Vorteil
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2018
„Man war sofort der schwarze Radikale“
„Man war sofort der schwarze Radikale“

Foto: Roberto Ricciuti/Getty Images

Sehr groß ist Alex Wheatle nicht. Zäh sieht er aus, der 55-Jährige. Und wie Wheatle hier in Jeans und Sweatshirt auf der Atlantic Road im Südlondoner Stadtteil Brixton steht, spricht er, wenn er „a little“ sagt, das so aus: „a liccle“.

Auf den ersten Blick könnte man also glauben, dass etwas von Wheatle selbst in dem „Kleinen aus Crongton“ steckt, dem Helden aus seinem Jugendroman Liccle Bit, der in einer kaputten Familie irgendwo in England aufwächst: Der Vater ist mit einer Freundin der Mutter abgehauen, zu Hause hockt die Schwester mit dem Baby des Obergangsters aus dem Viertel. Der ist nun ganz scharf darauf, Liccle Bit unter seine Fittiche zu nehmen. Die Großmutter ist für den Teenager die einzige wirkliche Ans