Nicht dein Gesicht

Hygiene-Museum Gesichtserkennung ist allerorten. Eine Dresdner Ausstellung zeigt: die Sache ist kompliziert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2017

Schlaftrunken wie ich bin, hätte ich den großen blauen Aufkleber auf dem Boden des Bahnhofs Südkreuz vor der Treppe fast übersehen. Der Zug nach Prag, Stopp in Dresden, fährt früh. „Pilotprojekt Gesichtserkennung“ steht da, links eine Kamera, die man dann beim Blick nach oben in echt sieht, mit Stacheln, wegen der Tauben. Rechts ein QR-Code, den man scannen soll. Ich weiß gar nicht, ob mein Handy das kann, aber ich habe über das „Projekt“ gelesen. Big Brother am Bahnhof. Ich versuche erst gar nicht, dem Blick der Kamera auszuweichen. Schließlich gehöre ich nicht zu denen, die je zwei Bilder ihres Gesichts zur Verfügung gestellt haben. Diese Testpersonen benutzen die Eingänge und Treppen des Verkehrsknotenpu