Rand, ein Zustand

Peripherie Leerstand, Arbeitslosigkeit, Zuzugsperre für Flüchtlinge: In Pirmasens findet sich eine deutsche Realität, die in urbanen Debatten selten eine Rolle spielt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2018

Der Taxifahrer fragt mich, ob ich im Urlaub war, als ich nach 8 Stunden Zugfahrt in seinen Wagen steige. Er hat am Bahnhof auf mich gewartet. Taxis stehen hier nicht einfach so rum. Man muss sich eins rufen, am besten schon vom Bahnhof Kaiserslautern aus, danach ist Funkloch, dann steht man da. Nein, antworte ich, ich besuche meine Eltern. Ich komme oft zurück. Und gern. Viele zögen weg, sagt er. Seine Schwester wohne jetzt in Cottbus. Ob sie da Arbeit gefunden hätte, frage ich. Nein, sie hat einen Mann kennengelernt, im Internet. Er selbst, sagt der Taxifahrer, könne sich nicht vorstellen, umzuziehen. All die neuen Straßennamen, die er da auswendig lernen müsste! Er ist 33 Jahre alt.

Wie erzählt man von seiner Heimatstadt? Als Zugezogener? Mit neun bin ic