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Interview Prag hat Richard Swartz fürs Leben geprägt. Aber die Stadt, die er kannte, gibt es nicht mehr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2019

Richard Swartz erzählt in Austern in Prag von seiner Zeit in der Tschechoslowakei kurz nach der sowjetischen Invasion 1968. Der ehemalige Osteuropa-Korrespondent, der in Stockholm, Wien und im kroatischen Sovinjak zu Hause ist, ist auch ein guter Gesprächspartner, wenn es um das heutige Europa und seine Probleme geht.

der Freitag: Herr Swartz, wann waren Sie zuletzt in Prag?

Richard Swartz: Ich fahre nicht mehr oft dorthin.

Warum nicht?

Na ja. Man sollte sich nicht mit der eigenen Jugend konfrontieren. Es endet allzu oft in Nostalgie und Kitsch. So dachte auch Joseph Brodsky, der Leningrad, den Ort seiner Jugend, später nicht mehr besuchte.

Sie kamen 1968 durch einen Kulturaustausch nach Prag. Was war anders als heute?

Damals konnte ich über die Karlsbrücke gehen und war