Hundehirn

Leseprobe Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass nicht jeder die roten Vögel sehen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2019
Hundehirn

Collage: Ira Bolsinger; Material: Getty Images, Adobe Stock

Ellie

Der Jeep Cherokee mit dem verblichenen fetten USAID-Logo und der schlaffen weißen Fahne hält wenige Meter von mir entfernt. Ich knie am Boden, noch nicht tot, aber so gut wie. Ist dieser Wagen ohne Fahrer auch wieder eine Fata Morgana? Kann mein Wille nun schon Fahrzeuge zu meiner Rettung fernsteuern? Der Jeep ist so nah, dass ich die Abgase dahinter aufsteigen sehe und die Vibration des Motors unter den Füßen spüre. Scheiße, ich kann die Dieselschwaden förmlich inhalieren. Ich erbebe vor Hoffnung und kippe in den Sand.

Irgendwann gibt sich selbst die Hoffnung auf. Mein ganzer Körper ist von Blasen übersät, und mein Inneres fühlt sich an, als wäre es mit Sandpapier ausgeschrubbt worden; staubtrocken und vom letzten Rest Angst