Ein Freiraum auf Zeit

Szenenwechsel Zu Besuch in einem „Anti-Café“ in Moskau. Das ungewöhnliche Konzept: Hier bezahlt man nicht den Kaffee, sondern die Minuten und wird dafür auch noch freundlich behandelt
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Eine Atmosphäre wie in einer WG-Küche. Auch deshalb kommen viele ins "Ziferblat"
Eine Atmosphäre wie in einer WG-Küche. Auch deshalb kommen viele ins "Ziferblat"

Foto: ZVG

Pastell-rosa Anstrich, unten links ein Spätkauf – das Haus in der Popkovka-Straße unterscheidet sich kaum von anderen Häusern in Kitai Gorod, dem ältesten Stadtteil von Moskau. Hier zu wohnen ist für die meisten unbezahlbar. Sie gehen in dem Innenstadtviertel aber tagsüber einkaufen, nachts feiern und ungewöhnliche Orte entdecken. Hausnummer 12 in der Popkovka ist einer dieser Orte. 20 Stufen muss man zum Café „Ziferblat“ hinaufsteigen.

Oben angekommen, fällt der Blick zunächst auf eine Glasvitrine, gefüllt mit Weckern. In der anderen Ecke des Durchgangszimmers sitzen zwei junge Menschen hinter Laptop und Kasse. Für Neulinge gibt es eine kurze Erklärung inklusive Führung durchs Café, Stammgäste