Fragen zur Coronakrise

Blog Spätestens die Virus-Variante Omikron scheint die Pandemieregeln auf den Kopf zu stellen.

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1) „Spätestens seitdem Omikron das Infektionsgeschehen bestimmt, wissen alle, dass auch Geimpfte das Virus gut übertragen können.“, war in der ZEIT vom 3. Februar 2022 zu lesen. Der frühere Präsident der Bundesverfassungsgerichts Papier hatte schon vor Wochen einräumend darauf hingewiesen, dass die bisherigen Präparate weder eine Weitergabe des Virus verhindern noch vor Ansteckung und Erkrankung schützen. Wie könnte man angesichts täglich über 200 000 Erkrankungen an Corona auch behaupten, dass es einen wirkenden „Impfstoff“ gegen Corona gibt? Ist damit aber gleichzeitig nicht auch jede Diskussion über eine Impfpflicht obsolet? Eine Impfpflicht kann man ja nur fordern, wenn es einen Impfstoff gibt.

Es ist schon lange eine Pandemie von sog. „Geimpften“

Laut Biontech gibt es keinen Impfstoff gegen die Omikronvariante. Deshalb soll aktuell ein neuer Stoff entwickelt werden! Müssen sich also Beschäftigte in Pflegeberufen aktuell – qua Gesetz bis März 2022 – mit einem Präparat behandeln lassen, das für die vorherrschende Omikronvariante gar nicht vorgesehen ist? Und werden „Booster-Impfungen“ dann im Sommer mit einem Präparat gegen eine Coronavariante durchgeführt, die im Herbst ebenfalls (wie Delta) schon wieder verdrängt sein wird?

2) Seit den ersten Tagen des Auftretens des Coronavirus ist bekannt, dass vor allem Ältere ab ca. 65, 70 Jahren betroffen sind, oft zusätzlich wenn „Vorerkrankungen“ vorhanden sind. War es für viele schon ein verheerender Fehler, dass die Pparate, die gegen einen schweren Verlauf einer Coronainfektion schützen sollten, ausgerechnet an dieser, an „der“ eigentlichen „Zielgruppe“ gar nicht getestet wurden, wie ist es dann zu nennen, dass dieser Fehler jetzt bewusst wiederholt werden soll? Das neue Pparat gegen die Omikron-Variante soll laut Hersteller in einer Studie zur „Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit" getestet werden: An der Studie nehmen den Angaben zufolge 1420 gesunde Erwachsene im Alter zwischen 18 und 55 Jahren teil.“ (tagesschau.de)

Ist das dann nun skandalös zu nennen oder gibt es dafür gar keinen deutschen Begriff? Was soll eine klinische Studie an 55-Jährigen aussagen, wenn die Haupt-Risikogruppe über 70 Jahre alt ist? Was eine Studie an durchschnittlich gesunden, wenn die Gefahr vor allem bei bereits immungeschwächten Personen auftritt? Was soll der Test an einer Altersgruppe von 18 bis 55 Jahren bei einer Infektion, die bis 60, 65 Jahren auch schon ohne Pparat (nur) in (eher) seltenen Fällen schwerwiegende Verläufe hat? Und: Gibt es einen gesinnungsfreien, unideologisch mitdenkenden Journalismus, der solche Fragen formuliert?

Länder, in denen die Pandemie heute als „beendet“ gilt

3) In Großbritannien, wo schon früh „Maßnahmen“ zurückgefahren wurden, ist die Pandemie weitgehend für beendet erklärt. In Schweden gab es, abgesehen von einigen schweren Ausbrüchen am Anfang, seither kaum noch Probleme mit Corona. In Dänemark sind die allermeisten Maßnahmen aufgehoben (tagesspiegel.de). Kann es sein, dass durch „Maßnahmen“ die Pandemie in einem Land künstlich verlängert wird, statt sie einzudämmen? Den Nutzen von sog. „Lockdowns“ hat soeben – wieder einmal – eine Meta-Studie der Johns-Hopkins-Universität stark in Frage gestellt.

Wenn es in einem Land aktuell zwei Virusvarianten gibt, eine sog. „Delta-Variante“ mit der Gefahr schwerer Verläufe, und eine sog. „Omikron-Variante“ mit tendenziell weniger schweren Verläufen (wobei letztere, weil sie ansteckender ist, die vorige, gefährlichere Variante verdrängt ) – sorgten dann „Maßnahmen“ dafür, dass die gefährlichere Variante extra lange Schaden anrichten kann? In Südafrika war die Omikronwelle nach wenigen Wochen wieder vorbei.

4) In Sachsen sind heute über ein Fünftel (21%) der betreibbaren Betten auf Intensivstationen frei und nicht belegt. Eine Überlastungssituation in den Intensivstationen liegt also nicht vor. In Bayern beträgt der Anteil der COVID-19 Patienten an den insgesamt 3.573 betreibbaren Intensivbetten aktuell 9%. In Baden-Württemberg 11%. In NRW 9%. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein kaum 5% (Stand: 5.2.2022). Ist insofern von einer was als maßgeblich ausgegeben wurde Überlastung des Gesundheitswesens“ zu sprechen?

Mit den Medikamenten kann von keiner Überlastungsgefahr mehr die Rede sein

5) Ab Februar stehen Medikamente zur Verfügung, die eine Krankenhauseinweisung zu „über 89 %“ verhindern können („überwältigende Wirksamkeit“). Eine „Überlastung des Gesundheitswesens“ sollte somit kaum noch drohen. Ist nicht allerspätestens damit jede „Impfpflicht“ – die u.a. kaum abschätzbare gesellschaftliche „Kosten“ hat – obsolet, und eine teils befürchtete „unkalkulierbare Coronagefahr“ größtenteils vorbei?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

m.schuetz

Hobby-Intellektueller, angehender Humorist, (jetzt auch Spaßblogger, Aktivist und Bürgerrechtler), twittert hier nicht

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