In dem wie immer lesenswerten Newsletter von diagnose-funk.org (siehe auch den Newsblog mit der Presseschau) war vor kurzem ein Hinweis auf ein aktuelles EU-Briefing zu finden, in dem der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments auf die Risiken des neuen 5G-Mobilfunkstandards hinweist. Vor einer Einführung von 5G ist demnach klar zu warnen. Im Fokus stehen dabei die Gesundheitsrisiken.
Unterdessen haben Umweltverbände in Stuttgart eine Unterschriftensammlung gegen den Ausbau von 5G überreicht. Es gibt auch parallel eine Veranstaltungsreihe zu Problemen der „Smart City“-Planspiele, ausgerichtet vom Württembergischen Kunstverein (WKV). Mit von der Partie sind außerdem attac (die es noch gibt, wie wir bei dieser Gelegenheit erfahren), die Hannah-Arendt-Stiftung sowie die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Unterschriftenlisten
Die Unterschriftensammlung in Stuttgart gegen 5G zeichneten rund 4.000 Bürger. Somit hat die Anti-5G-Bewegung endlich eine ausreichend breite Basis erreicht, denn auch Dresden (4.000 Unterschriften), der BUND in Hamburg (6.000 Unterschriften), Leipzig (1.000 bzw. 5.000 Unterschriften), die Verbotsinitiative in Bayern (11.000 bzw. 17.000 Unterschriften), die EU- Moratoriums-Initiative (8.500 Unterschriften), sowie die Aktionskreise und Bürgerinitiativen in zahllosen weiteren Orten wie Ulm, Merseburg, Warburg, Lübeck, Roth, Schönborn, Lüneburg, und und und, zeigen Präsenz, so dass bereits von einer breiten bundesweiten dezentralen Protestbewegung gesprochen werden kann.
Auswertung von Mobilfunkdaten
Unterdessen bestätigt die aktuelle skandalträchtige Auswertung von Handydaten „in Krisenzeiten“ die schlimmsten Befürchtungen: Was technisch systematisch erst einmal ermöglicht ist, wird früher oder später von den verschiedensten Seiten dann auch in Anwendung gebracht. Das wichtige Argument gegen die erweiterten totalitären Überwachungsmöglichkeiten mit 5G erhält dadurch noch mehr Gewicht, als es ohnehin schon hatte.
In den USA wird zudem diskutiert, ob Facebook-Profile aus Gründen der „Epidemie-Eindämmung“ ausgewertet werden sollen. Mancher merkt dabei aufs Neue, was Facebook an Daten so alles sammelt.
Sittenwidrigkeit
Facebook und 5G sind als sittenwidrig einzustufen. Denn sie agieren strukturell in „Ausnutzung einer (wirtschaftlichen) Machtstellung“ unter „Ausnutzung der Unwissenheit und Unerfahrenheit“ mit einer (neuen) Technologie bei Verbrauchern und Politikern, wobei die Handelnden selbst die „Tatsachen“ und Missbrauchsmöglichkeiten recht wohl kennen.
Weitere Unterschriftensammlungen gegen 5G zum Zeichnen finden sich hier:
Kommentare 1
Immer schön langsam. Wenn der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk etwas behauptet, lohnt es sich immer die Behauptung zu prüfen. Also, das sogenannte "EU-Briefing" ist nur ein Eupherismus, um etwas ziemlich Banales wichtig erscheinen zu lassen (Schopenhauer, Kunstgriff 30). Richtig ist: Miroslava Kostova Karaboytcheva, Autorin des tendenziösen Briefings ist Wirtschaftswissenschaftlerin und kann deshalb ganz besonders kompetent vor Gesundheitsrisiken durch 5G warnen. Und weil es ist wie es ist, trägt nicht der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments die Verantwortung für den Inhalt des Briefings, erst recht nicht das EU-Parlament, sondern einzig und allein die Autorin. Schlimm ist das nicht, auch bei den vorangegangenen 3055 Briefings fürs EU-Parlament mussten schon immer die Autoren selbst für den Inhalt gerade stehen.