Tonüberwachung in Deutschland

Frage Lässt sich ein fragwürdiges Eigenleben von Digitalisierung, Apps und Software Diensten sinnvoll unterbinden?

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Nutzt man im Internet eine dieser Suchmaschinen, zum Beispiel die mit den vielen O's, oder die mit dem isoliert-vereinzelten i, hat man die Option, die Sprachsuche einzuschalten. Man kann dann also einen beliebigen Begriff vor sich hin (ins Geräte-Mikrofon) sagen, z.B. „Suchmaschine“ oder „Donaudampfschifffahrtskapitänsmütze“ und die Maschine zeigt einem an, was sie dazu weiß und davon verstanden hat.

Nun gab es in den Fach- und Experten-Zeitschriften der Computerzunft immer wieder Meldungen, dass manche „Apps“ und teilweise auch vorinstallierte Software-Dienste, sich ungefragt Zugriff auf das Mikrofon (und die Kamera) von Smartphones, Handys, usw. selbst erteilen.

Wenn Sie also in einem ruhigen Moment mit Ihrer Frau nochmal gemeinsam die Steuererklärung durchgehen und die zwischengeschaltete KI den angefertigten Gesprächsmitschnitt direkt an das Finanzamt oder eine andere Behörde leitet und Sie dann viel weniger bei der Steuerrückzahlung zurückbekommen als erhofft: Ist das dann ein Kavaliersdelikt?

Datenschutz ist Staatsauftrag

Bestimmt sind viele Mitarbeiter der Suchmaschine mit dem i ganz vertrauenswürdige menschenfreundliche Leute. Doch wer weiß, ob die zahllosen angeschlossenen Zweitverwerter, Agenturen, Softwaredienste nicht teilweise ein undurchsichtiges Eigenleben führen, Übles im Schilde führen, Daten missbräuchlich verwenden? Und: Was soll werden, falls eines Tages mehr als jeder Zweite oder Dritte so ein Mobilgerät mit automatisierter Sprachsuche sein Eigen nennt, ständig mit sich Spazieren trägt?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

m.schuetz

Hobby-Intellektueller, angehender Humorist, (jetzt auch Spaßblogger, Aktivist und Bürgerrechtler), twittert hier nicht

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