Vesperkirchensaison 2020/21

Gesellschaft Die Folgen des „Lockdowns“ machen sich bei den Vesperkirchen bemerkbar.

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Wie schon in den Vorjahren findet die Hauptsaison der Vesperkirchen wieder in den kalten Wintermonaten, besonders im Januar und Februar statt. Eine warme Mahlzeit, am besten in guter Gesellschaft, kultureller und sozialer Austausch, eine kleine Gemeinschaft (auf Zeit) in einer Gemeinde quartiers- und milieuunabhängig herzustellen, das ist das Ziel der Vesperkirchen. Jede und jeder ist eingeladen. Aufgrund der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus wurden in diesem Jahr viele abgesagt, wie in Ludwigsburg, Freudenstadt und Villingen-Schwenningen, oder verschoben. Andere versuchen kreative Wege zu gehen und Vespertüten zum Mitnehmen auszugeben, Vespertüten zuhause vorbeizubringen oder an mobilen Imbisswagen etwas Warmes zur Mitnahme anzubieten. In Reutlingen und in Pforzheim ist gerade Halbzeit. In Mannheim ist die Vesperkirche schon vorbei. Trotz viel versuchter Kreativität, ist in der Vesperkirchensaison 2020/21 vieles nur mit großen Einschränkungen möglich.

Folgen des „Lockdowns“ werden sichtbar

Es sind diesmal oder hier also besonders die „kleinen Leute“, die unter den eingleisigen gesetzlichen Maßnahmen leiden. Auch mit den Schulen scheint das nicht anders zu sein. Da wird sogar in Kauf genommen, dass womöglich ganze Schuljahre „abgeschrieben“ werden müssen... Einzelne Fächer fallen ganz unter den Tisch. Nicht nur Sportunterricht am Laptop scheint nicht ideal. Und insgesamt zeigt sich offensichtlich immer mehr, dass das „Digitale“ auf Dauer wohl nicht einmal eine gute „Notlösung“ ist. Aus den Unis mehren sich ebenfalls Meldungen, dass Studierende ihr Studium abbrechen.

Aus der noch wachen Zivilgesellschaft mehren sich die Stimmen, die beim pauschalen Lockdown kritisch nachhaken. Der Stressforscher und Entwicklungspsychologe Gerald Hüther sagt im Deutschlandfunk: „Die Schulen sind schon viel zu lange geschlossen.“ Ebenfalls im Deutschlandfunk war im November die Shutdown-Warnung zu vernehmen, „Menschen verkümmern zu Tode“. In der ZEIT (Nr. 5) vom 28. Januar 2021 fragt der Staatsrechtler Josef Franz Lindner nach Verhältnismäßigkeit und Differenzierung“ bei den Maßnahmen.

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Geschrieben von

m.schuetz

Hobby-Intellektueller, angehender Humorist, (jetzt auch Spaßblogger, Aktivist und Bürgerrechtler), twittert hier nicht

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