Irrsinn als System

„Catch-22“ Das Kultbuch kommt als Miniserie: Aus der Militärsatire ist eine scharfe Gesellschaftskritik geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2019

Sommer am Mittelmeer. Das Wasser glitzert in der Sonne. Breitschultrige junge Männer sitzen herum, trinken Bier aus Flaschen. Sie tragen die kurzärmeligen weißen Unterhemden, die zehn Jahre später von breitschultrigen jungen Filmstars wie Marlon Brando und James Dean als T-Shirts populär gemacht werden. Ein paar junge Frauen in Badeanzügen sind auch dabei.

Die scheinbare Idylle ist eine Szene aus der Neuverfilmung des Roman-Klassikers Catch-22 (1961) von Joseph Heller, der sich um eine US-Bomberstaffel im Zweiten Weltkrieg dreht. Es ist eine Miniserie in sechs Episoden à 45 Minuten geworden. George Clooney initiierte das Projekt, produzierte es und führte bei zwei Episoden Regie. Er spielt außerdem in Coen-Brothers-Manier den General „Schei