Die Hölle, das sind die anderen...

Mazedonien _ >>Wenn Gruevski nicht zurücktritt, wird das hier die Hölle<< so titelt die SZ in ihrem jüngsten Beitrag über die Ereignisse in Mazedonien.

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Es ist traurig, dass eine ehemalige seriöse Zeitung sich dazu hergibt, die Ereignisse in Mazedonien in so einer platten Berichterstattungzu reduzieren. Die Seriosität der SZ ist zwar schon seit langer Zeit vorbei, zeitgleich wuchs die unseriöse Berichterstattung im Sinne der Brandstifter.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Regierung Gruevski nicht frei von Korruption wie dem illegalen Abhören einiger Bürger ist. Letzteres reißt hier angesichts des NSA & NSA-BND- Skandals niemanden so richtig vom Sofa auf die Straße. Doch was bringt die Mazedonier auf die Straße? Ganz klar, die Korruption, auch wenn diese im alltäglichen Leben selbstverständlich ist, doch auf politischer Ebene wird sie für den mangelnden wirtschaftlichen Aufschwung im Land verantwortlich gemacht.

Mazedonien war bis vor ca. 2 bis 3 Jahren ein Musterland-Kandidat hinsichtlich der Integration in EU & NATO. Trotz der Erfüllung sämtlicher Bedingungen bis hin zu den ökonomischen Bedingungen des IWF, die sich äußerst negativ für ein so kleines Land wie Mazedonien auswirkten, gab es kaum einen Fortschritt, weder auf der EU-NATO- politischen noch auf der sozialökonomischen Ebene. In den wenigen Medien, die nicht von Soros oder Springer gekauft wurden, wuchsen die Stimmen die sich fragten, was schlimmer wäre: Ein Freund oder ein Gegner des Westens zu sein.

Die wirtschaftliche Situation der Mazedonier ist desaströs, so wie in allen inzwischen selbsterklärten Staaten der Republiken des ehemaligen Jugoslawiens. Selbstverliebt in die Vorstellung einer eigenen Machtausübungen glaubten die einzelnen Regionalpolitiker an die mündlichen Versprechen, die ihnen die westlichen Demokraten gaben hinsichtlich ´blühender Landschaften´ in ihrem Land. Nichts davon wurde realisiert, was nicht zuletzt auch den ehrlichsten Politiker _sofern es ihn gab_ antrieb, sich das anzueignen, was noch übrig blieb. Im größeren Stil gab es Sale-Konditionen mit ausländischen Investoren, die Fabriken & Unternehmen zu einem Appel & nen Ei kauften, ausbeuteten & stillegten, Massenentlassung inkl. Das geschah nicht nur in Mazedonien sondern in allen ehem. YU-Ländern als auch in Bulgarien Rumänien usw.

Die westlichen Demokratiebestrebungen dienten zu nichts anderem, als Oligarchie zu fördern & Politiker zu unterstützen, die ihnen hilfreich erschienen & sich ihnen andienten. Dazu gehörte mal Nikola Gruevski, heute ist es Zoran Zaev.

So geht das Spiel, der eine kommt, wenn er nicht mehr voll & ganz mitmacht _ wird er ausgetauscht. Korrupt wie sie insgesamt sind, finden sich immer NSA-Beweismittel, die zu gegebener Zeit veröffentlich werden

Dass dabei im Notfall die ethnische Komponente als Joker aufs Tablett gezogen wird, macht den hirnrissigen Drahtziehern offensichtlich kein Kopfzerbrechen. Warum eine sogenannte sozialdemokratische Opposition dabei mitmacht & einen Bürgerkrieg riskiert, darf zum Nachdenken anregen. Warum deutsche Medien berichten wie sie berichten & nicht tiefgründiger recherchieren ebenfalls.

Die EU vermittelt im Moment, es sieht nicht so aus, dass sieKiev 2.0 in Skopje anstrebt. Doch wir haben letztes Jahr im Februar erfahren, wie viel Gewicht eine Vereinbarung mitEU- Politikern wiegt _ gar nichts, wenn sie den transatlantischen ´Freunden ´ nicht gefällt.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

mymind

Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind...Paul Claudel

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