Geld statt Greta — maiLab statt Diskurs

unkritische Wissenschaft maiLab hat ein Video zum Klimawandel gemacht. Es ist ein Angriff gegen kritische Wissenschaftler*innen.

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Die Ideologie des Kapitalismus gerät mehr und mehr ins Kreuzfeuer der wissenschaftlichen Diskussion um den menschengemachten Klimawandel. Immer offensichtlicher wird, dass eine Ideologie, die auf Wachstum ausgerichtet ist, eine schlechte Grundvoraussetzung ist, wenn der Verbrauch gesenkt werden soll.

MaiLab, die vielleicht schon mit ihren reaktionären Vorstellungen von Geschlecht aufgefallen ist, hat nun ein Video (Klimawandel: Das ist jetzt zu tun!) gemacht, in dem sie versucht die oben genannten Positionen zu leugnen und die unkritischen Positionen eines vielseitigen wissenschaftlichen Diskurses als „die Wissenschaft“ zu proklamieren. Was #dieWissenschaft zum Klimawandel zu sagen hat, reduziert sie in ihrem Video auf die Meinung eines Ökonomen, der die Möglichkeiten anpreist, Umweltverschmutzung den Marktlogiken zu unterwerfen. Warum er dies vorschlägt, liefert er gleich mit. Mit diesen Maßnahmen will er die Wirtschaft vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen. Die Interessen von menschlichen und nicht menschlichen Individuen werden geleugnet und die Wirtschaft als einzige beachtenswerte Grundeinheit gesetzt. In Indien sind dieses Jahr bis Anfang Juni bereits 26 Menschen durch die Folgen des Klimawandels gestorben. MaiLab und ihre Darstellung sorgen sich um die deutsche Wirtschaft.

MaiLab ist ein Angebot von funk. Es ist Teil des öffentlich rechtlichen Rundfunks, der in einigen Kreisen als DDR 2.0 und wirtschaftsfeindlich beschrieben wird.
Wirtschaftsfreundlicher, als in einem Kontermanöver wissenschaftliche Kapitalismuskritik zu leugnen und sogar den Klimaschutz Marktlogiken unterwerfen zu wollen geht es nun wirklich nicht.

Wie würde ein uns ans Herz gewachsener älterer gelber Herr dazu sagen? „Ausgezeichnet!“

Dieser Artikel erschien in meinem Blog: www.nilsberliner.de

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Geschrieben von

NilsBerliner

Masterstudent der "Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik" an der TU Berlin.

NilsBerliner

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