„Gefährlicher Korpsgeist“

Interview Martina Renner erklärt, warum eine Demokratisierung der Sicherheitsbehörden nur von außen angestoßen werden kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2020
Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Linken-Vorsitzende Martina Renner
Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Linken-Vorsitzende Martina Renner

Foto: Jürgen Heinrich/Imago Images

Im Juli 2020 erhielt die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner eine Drohmail, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet war – genau wie die hessische Linken-Politikerin Janine Wissler, die Anwältin Seda Başay-Yıldız und die Komikerin Idil Baydar. Es steht der Verdacht im Raum, dass Polizisten Beihilfe leisteten, indem sie die Daten der Adressatinnen abfragten und weiterleiteten.

der Freitag: Frau Renner, vertrauen Sie der Polizei noch?

Martina Renner: Schwierig. Als Betroffene wünschen wir uns natürlich, dass das aufgeklärt wird und der oder die Täter verurteilt werden. Das aber kann keine andere Institution tun als die Polizei im Zusammenspiel mit den Staatsanwaltschaften. Zugleich gibt es berechtigte Gründe – sowohl in Berlin