Als Lustobjekt zu klein, als Schmuck zu blöd

Alltag Der Tante Emma-Laden heißt heute Bei Olja - russische, nah- und fernöstliche Händler haben eine ganz eigene Kultur des kleinen Geschäfts entwickelt
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"Das Leben hat geklappt!!!" malt Buisinessfrau Olja auf russisch und grell rot mit viel Hingabe in das Ladenfenster - denn der Tag ist lang, der Laden leer und Olja ist ein Mensch der Tat.

Zu Unrecht beklagt man, dass die heimeligen Tante-Emma-Läden verschwunden seien, das stimmt nicht, sie leben fort, bloß unter anderen Namen, zum Beispiel als Tante-Olja-Laden. Die undankbare Aufgabe, die durch die allgegenwärtigen Discounter verdorbenen Kunden zum Kauf im Kleinen anzulocken, haben inzwischen großenteils Bundesbürger nichtdeutscher Herkunft übernommen. Dabei haben sich einige nationalbedingte Stileigenschaften herausgeblidet. So tragen die großen russischen Supermärkte, in denen unter anderem etwa sieben Sorten Kaviar und lebende Störe angeboten