Lernt ihr unsere Namen

Hanau Es tut weh, wenn sich Trauer mit Wut mischt. Doch in unserer Stadt bauen wir an etwas Neuem: an Gemeinsamkeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2020

Die Tage hier in Hanau sind von Schmerz und Verunsicherung geprägt. Von Beerdigungen. Von Trauerfeiern. Eltern und Geschwister, Nachbarn, Freund*innen und Bekannte reden über ihren Verlust, den Verlust eines geliebten Menschen, eines Freundes, einer Mutter. Sie suchen einen Weg, diese Verluste zu betrauern. Doch das ist sehr schwer in den Tagen nach einer solchen Tat. Denn die Wut ist ebenso stark wie die Trauer. Die Wut darüber, dass die nächsten rechten Morde geschehen sind, dass wieder einmal passiert ist, was immer wieder passiert – trotz aller Warnungen.

„Mein Sohn soll nicht umsonst gestorben sein“, sagt die Mutter des getöteten Ferhat Ünvar auf seiner Beerdigung. Ihr Sohn sei Opfer eines rassistischen Anschlags geworden, wir seien alle