"Wir brauchen andere Bilder"

Im Gespräch Zanele Muholi ist Künstlerin und Aktivistin. Sie streitet für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender, vor allem in Afrika
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2014
Zanele Muholi
Zanele Muholi

Foto: Jule Roehr

Der Freitag: Frau Muholi, in Ihrem Film „Difficult Love“ sprechen Sie von Ihrer Kindheit. Sie sagen: „,Museum‘ war nicht Teil meines Wortschatzes.“ Heute werden Ihre Fotografien in renommierten Galerien gezeigt.

Zanele Muholi: Ich bin im Südafrika der Apartheid aufgewachsen, in einer Township. Galerien oder Museen gab es dort nicht. Die waren in den weißen Gegenden – dort, wo Schwarze nur mit einem passbook, mit speziellen Ausweispapieren, Zugang hatten. Wir waren dort nicht willkommen. In der Schule stand Kunst nicht auf dem Lehrplan. Ich bin ein Kind der Bantu Education …

... des separaten Bildungssystems für Schwarze in der Apartheid.

Ja. Dieses System war darauf ausgerichtet, Schwarze so klein wie möglich zu halten. Meine Mutte