Tote Fische in der Oder: Sind die wirtschaftsgetriebenen Ausbaupläne mitschuld?

Schifffahrt Die Oder ist unter Druck: Weil sie für die Containerschifffahrt fit gemacht werden soll, wird betoniert und ausgebaut. Hängt das Fischsterben auch damit zusammen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022
Niedrigwasser in Frankfurt/Oder
Niedrigwasser in Frankfurt/Oder

Foto: Jochen Eckel/Imago Images

Wer derzeit in Frankfurt über die Oderpromenade zu schlendern versucht, wird sich damit schwertun, den Verwesungsgeruch zu ignorieren. Tausende tote Fische treiben im fünftlängsten Fluss Deutschlands. Noch ist ungeklärt, was genau die Ursache dafür ist, aber eine Möglichkeit wäre, dass das Fischsterben mit etwas zu tun hat, das man hier in Frankfurt leicht übersieht. Am anderen Ufer, auf der polnischen Seite, ragen frisch betonierte Steinwälle ins Wasser – Buhnen, die die Fließgeschwindigkeit der Oder erhöhen.

Durch die Barrieren wird die Strömung in die Mitte gezwungen, wo sie so stärker wird, der Fluss gräbt sich tiefer in sein Bett ein. Ziel der Flussbauten ist, dass die Oder in ihrem unteren Bereich in mindesten