Klimakiller Amazonas

Regenwald Bisher half er dem Menschen beim Klimaschutz, sollte er aber „umkippen“, wird er selbst zum Treibhausgasproduzenten. Die Weltwetterorganisation sieht die Gefahr und schlägt Alarm
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2021

Zuerst gab es die Warnung: Wehe, wenn der Regenwald im Amazonasbecken kippt! Das Ökosystem im Herzen Südamerikas ist der größte Kohlenstoffspeicher der Welt, ein sich selbst versorgendes Phänomen. Angetrieben von der Sonne, lassen die Bäume riesige Mengen Wasser zu Wolken verdunsten. „Die regnen dann im Flachland und an den Anden-Hängen ab und versorgen den Regenwald mit neuem Wasser“, sagt Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Die bis zu 6.000 Meter hohen Anden als Wasserbarriere: Spätestens hier fällt das Verdunstungswasser aus der Ebene, der Regen speist Flüsse wie den Rio Negro, den Río Huallaga oder den Purus, die sich zum Amazonasfluss vereinen und das ganze Becken mit Wasser versorgen.