Symbiose mit der Szene

RECHTSROCK Das Skinhead-Konzert-Milieu hat sich zum wichtigsten neonazistischen Rekrutierungslager entwickelt
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Sie heißen "Sperrfeuer", "Frontschweine" oder "Donnertyrann". Ihre CD-Cover sind mit Runen, Totenköpfen oder einer Leni Riefenstahl-Ästhetik geziert. Sie besingen den Holocaust, die arische Rasse oder das Heldentum der SA. Und ihre Konzerte sind der Renner - das Geschäft mit Nazi-Rock boomt. Über 100 rechtsextreme Skinhead-Bands haben seit 1991 in der Bundesrepublik knapp 500 verschiedene Tonträger mit einer Auflage von einigen hundert bis 15.000 Exemplaren produziert.

Im vorletzten Jahr registrierten die Behörden bundesweit über 140 rechtsextreme Konzerte, die Hälfte davon in den neuen Bundesländern. Eine Hochburg ist Sachsen, wo allein 20 Konzerte mit insgesamt rund 8.500 Zuschauern stattfanden. 1999 waren es schon 24 Konzerte mit etwa 10.