Menasse: Ich kann jeder sagen

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14 Geschichten (inkl. Schluss), die zwischen historischen Ereignissen und persönlicher Erfahrung spielen, werden uns vorgelegt. Was haben wir gerade gemacht, getan, wo waren wir als die Berliner Mauer fiel, als wir den Jahrtausendwechsel feierten. 14-mal wird ein 'Ich' erzählen, wobei es hier interessant, aber müßig ist, darüber nachzudenken, ist es der Autor selbst (autobiografisch) oder ein Familienmitglied oder ein anderer. Es wird an Erlebnisse und Ereignisse erinnert, die in der Erinnerung haften geblieben sind und bei einigen gar die Weltsicht änderten. Im Grundsatz steht jede Erzählung für sich und doch, in der Gesamtschau wird ein Bogen erkennbar: "Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung". Menasse ist Erzähler, ein Literat. Er gibt uns keine 'gesammelten Erzählungen' an die Hand. Es ist ein eigenständiges Werk. 'Ich kann jeder sagen', aber auf welche Weise, das macht den Unterschied. Geht man davon aus, dass der Schreibprozess mit einem leeren Blatt Papier beginnt, dann ist das Zitat von Hegel aus der „Logik“ (im letzten Kapitel) hier richtig eingesetzt: „Es ist nichts und muss etwas werden.“ „Ich kann jeder sagen“ ist etwas geworden.

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Geschrieben von

niclas quinten

Schreiben, schreiben und nochmals schreiben. Völlig egal, ob es veröffentlicht wird oder irgendeiner es liest. Status: Schreiber und Leser

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