Stefan Braun schreibt heute in der Süddeutschen Zeitung: „Der Preis Guttenberg. Die Union stellt die Werte in Frage, die sie sonst hochhält: Ehrlichkeit, Redlichkeit, Wahrhaftigkeit.“ Ja das tut die Union und das nur, um einen „Hoffnungsträger“ zu halten. Wie steht es um eine Partei, die ihre Werte eben mal so auf den Müllhaufen wirft? Das hat schon Tradition: „Jüdische Vermächtnisse“ und das Verschweigen von Spendern. Die Liste ließe sich fortsetzen. Welchen Preis wird sie jetzt für das Festhalten an zu Guttenberg zahlen? Es steht zu befürchten: keinen. Das Wahlvolk vergisst und macht es ich bequem in dem Herrgottswinkel der Wohlgefälligkeit und Geruhsamkeit. Einem, dem ersten Pop-Star der Politik, verzeiht man alles. Wer will schon einen Hoffnungsträger gegen den Willen des Wahlvolkes kippen. Selbst die Bürger werden merken, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Bei der Gesundheitsreform, den Fragen der sozialen Gerechtigkeit kann man getrost gegen den Willen der Bevölkerung regieren aber aus wahltaktischen Gründen hält man zu Guttenberg fest. Täglich findet die Vorbereitung der Unentbehrlichkeit und Seligsprechung durch die Springerpresse statt. Es bleibt eine Frage und da wird es spannend: Welchen Preis muss die Union und auch zu Guttenberg am Ende für das Gewogensein eines Teils der Presse bezahlen? Wann wird der Zahltag ausgerufen? Wann wird in diesen Redaktionsstuben der Daumen gesenkt, weil kein Schlagzeilen mehr in Aussicht stehen oder ein neues Thema die Aufmerksamkeit verlangt? Eines ist sicher, es wird der Tag kommen. In welches Gefängnis hat sich da die Union und zu Guttenberg freiwillig begeben? Wie lange haben sie noch Freigang?
Niclas Quinten
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