Die Pyramide von Genf

Ironische Wissenschaft Der Teilchenbeschleuniger LHC soll letzte Fragen klären - dabei geht es in der modernen Physik gar nicht mehr um Antworten
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Es sind große Tage für Physiker: Mit dem Start des Teilchenbeschleunigers LHC bei Genf in der vergangenen Woche steht ihre Disziplin wieder einmal im Rampenlicht, das ihnen in den letzten 30 Jahren vor allem die Biologie gestohlen hat. Die größte Versuchsanlage der Geschichte soll, so die Hoffnung, ein neues Zeitalter der Physik einläuten. Der amerikanische Physiker Frank Wilczek hat kürzlich einen nicht gerade unbescheidenen Vergleich gewagt: "Der LHC ist die Antwort unserer Zivilisation auf die ägyptischen Pyramiden. Aber besser: Er ist ein Monument der Neugier, nicht des Aberglaubens, und seine Dimensionen spiegeln die Größe der Fragen wider, die er angeht, nicht die Eitelkeit seiner Betreiber."

Wilczeks Pathos ist so gewaltig wie die Baukoste