Als Medium nicht aufgefallen

Porträt Christina von Dreien ist mit 19 Jahren zum Star der deutschsprachigen Esoterikszene geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2020

Eine unsichere junge Frau flüstert beinahe in ein Mikrofon. Immer wieder schließt sie ihre Augen, spricht abgehackt von einem „Unlicht“, sie wirkt entrückt. Ihre Sätze folgen einem stotternden Rhythmus. Sie wiederholt sich oft, setzt neu an, bricht ab, verdreht den Kopf. Es tut fast physisch weh, ihr zuzusehen. Dabei ist Christina von Dreien ein Star der deutschsprachigen Esoterik-Szene.

Gerade einmal 19 Jahre alt, verdient sie mit Auftritten sechsstellige Honorare, veröffentlicht in der Schweiz Bestseller; ihre Bücher erscheinen auf Englisch, Französisch und Italienisch. Den Monolog über das „Unlicht“, für den sie mehrere schluchzende Anläufe braucht, hatten auf Youtube zuletzt schon mehr als 300.000 Menschen verfolg