Kein Krieg, kein Frieden

Ukraine Vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl scheint das Land vom Westen ebenso weit entfernt wie von Russland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2019

Man kann sich die heutige Ukraine auch als Zukunftslabor erklären. Kurz vor der Stichwahl um die Präsidentschaft am 21. April taumelt das Land umher – viele Entwicklungen, die woanders als dunkle Prophezeiung gelten oder satirisch verballhornt werden, sind dort Realität. Da duellieren sich die Kontrahenten Wladimir Selenskij und Petro Poroschenko in perfekt durchgestylten Youtube-Videos, lassen sich vor laufenden Kameras Blut für Drogen- und Alkoholtests abnehmen, streiten darüber, ob sie irgendwann in einem TV-Duell miteinander streiten oder nicht. Zum Glück rappen die Kandidaten nicht, was sie aber vor allem vermeiden – über Politik zu reden. Hier wurde eine postdemokratische Maxime konsequent zu Ende gedacht: Inhalte überwinden.

Der Kan