Tritte an die Tür

Amateurfußball Wenn auf den Bolzplätzen die Gewalt eskaliert, werden Schiedsrichter wie Ibrahim Yildirim schnell zur Zielscheibe. Harte Strafen allein lösen das Problem nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2019

Berlin, ein Sonntagnachmittag, 22 junge Männer, Kunstrasen. SV Karow 96 gegen Hilalspor II, Kreisliga B, Staffel 2. Die Gastgeber spielen in Rot, die Gäste in Grün. Kaffee gibt’s am Büdchen für einen Euro. Zuschauer: wenige. Frauenanteil: nein. Kalt ist es auch geworden, aber Spiel ist Spiel. Dieses plätschert gerade so dahin. Ein Roter verfolgt den ballführenden Kapitän der Grünen, zieht an dessen Trikot – der Schiedsrichter pfeift.

Wütend fährt der Kapitän herum, stürmt auf den Roten zu, schubst ihn, schreit ihn an. Wenn Blicke töten könnten, wären hier bald Sirenen zu hören. Amateurfußball heißt, dass der nächste Ausraster immer nur einen Trikotzupfer entfernt ist.

Es wird aktue