Belgorod: Sind Angriffe auf russische Gebiete Teil der ukrainischen Offensive?

Taktisches Muster Die Bevölkerung verunsichern, den Kreml unter Druck setzen und russische Truppen binden, darin besteht offenbar das strategische Motiv für grenzüberschreitende Operationen, mit denen in diesem Krieg eine „rote Linie“ mehr überschritten wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2023
„Pressekonferenz“ der mit zahlreichen russischen Neonazis besetzten Korps RDK und SR am 24. Mai in der Ukraine
„Pressekonferenz“ der mit zahlreichen russischen Neonazis besetzten Korps RDK und SR am 24. Mai in der Ukraine

Foto: Finbarr O'Reilly/NYT/Redux/Laif

Wieder einmal wurde eine der vom Kreml reklamierten „roten Linien“ überschritten. Nach den Gefechten im Raum Belgorod sind russische Grenzregionen de facto Kriegsgebiet. Dabei ist das Agieren ukrainischer Sabotageeinheiten über die Grenze hinweg seit Längerem zu beobachten, doch beschränkten die sich bisher auf die klassische Diversion wie das Sprengen von Bahntrassen, Strommasten und Öldepots. Zudem fanden diese Operationen verdeckt und medienfern als Nadelstiche im Hinterland des Gegners statt. Zu den Vorstößen in die russischen Ortschaften Graiworon und Kozinka am 22. Mai kam es dagegen im Frontalangriff und am helllichten Tag, eine neue Qualität ukrainischer Kriegsführung auf russischem Staatsgebiet.

Grenzposten eingenommen

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