Nukleares Eskalationspotenzial: Ukraine greift Militärbasen im russischen Hinterland an

Kriegsszenarien Der Drohnenangriff auf den russischen Stützpunkt Engels im Dezember war eine Zäsur. Er traf einen Stationierungsort nuklearer Trägerwaffen, die Teil der „atomaren Triade“ sind. Mehr als nur ein Indiz für verhängnisvolle Eskalationsrisiken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2023
Stützpunkt Engels der russischen Luftstreitkräfte: Hier sind strategische Tu-95-Bomber stationiert
Stützpunkt Engels der russischen Luftstreitkräfte: Hier sind strategische Tu-95-Bomber stationiert

Foto: Russian Defense Ministry/picture allienace/AP/dpa

Schmerzhafte und medial wirksame Drohnen-Angriffe tief gegen das russische Hinterland – kurz bevor der Krieg in seinen zwölften Monat geht, setzt die Führung in Kiew auf diese neue Strategie. Sie soll einerseits gegnerischen Luftstreitkräften noch auf ihren Stützpunkten zusetzen, zum anderen der russischen Bevölkerung bedeuten, dass sie Hunderte Kilometer von den Fronten entfernt verwundbar sein könnte. Erste Attacken dieser Art gab es noch vor dem Jahreswechsel, als mehrfach Militärflughäfen betroffen waren. Das hinterließ nicht nur eine schockierende Wirkung, sondern steigerte die Sorge wegen einer daraus erwachsenden nuklearen Eskalation.

Schon im April gab es einen ersten ukrainischen Helikopterangriff auf ein Öldepot bei Belgorod.