Brasilien: Der linke Kandidat Lula da Silva könnte schon im ersten Wahlgang triumphieren

Präsidentenvotum Amtsinhaber Jair Bolsonaro stagniert in den Umfragen bei 31 Prozent und kann nicht darauf rechnen, dass ihm ein Putsch das höchste Staatsamt erhält – Lula da Silva dagegen wirkt bereits wie der sichere Sieger
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2022

Von einem Zeitungskiosk im Zentrum São Paulos blicken zwei Männer auf die vorbeieilenden Passanten herab: Amtsinhaber Jair Bolsonaro und Ex-Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silva. Die Porträts der beiden Präsidentschaftskandidaten sind auf Handtücher gedruckt, die zum Verkauf angeboten werden. Ihren Namen will die Besitzerin des kleinen Geschäfts nicht verraten, was sie aber sagen kann: „Ich verkaufe kaum Bolsonaro-Handtücher. Die von Lula laufen viel besser.“ Diese Tendenz spiegelt die Umfragen kurz vor der Präsidentenwahl. Am 2. Oktober wird in Brasilien abgestimmt. Kommt kein Kandidat in der ersten Runde auf über 50 Prozent der gültigen Stimmen, gibt es am 30. Oktober eine Stichwahl. In allen Erhebungen l