„Minister No More!“, twitterte Yanis Varoufakis und verabschiedete sich damit nach nur fünf Monaten vom politischen Parkett. Der Abgang des griechischen Finanzministers gibt Anlass, einen generellen Blick auf das Wesen des Rücktritts zu werfen. Dieser bildet nämlich die vielleicht zwiespältigste Technik des politischen Machtmanagements, allein deshalb, weil er praktisch die einzige Form der außerplanmäßigen Demission darstellt, die die Demokratie zu bieten hat. Auch wenn jemand de facto aus seinem Partei- oder Ministeramt entlassen wird, muss er am Ende de jure doch von selbst abdanken. Die Würde des Amtes, sie verlangt es.
Aber Rücktritt ist nicht gleich Rücktritt, er kann lange vorbereitet sein oder aus dem Affekt erfolgen, seitenlang begründet werden oder nur wenige Worte umfassen. Vor allem kann er ganz unterschiedliche Motive haben. Sieht man von privaten Beweggründen ab, lassen sich aber zwei idealtypische Kategorien erkennen: der konsekutiv-passive und der konzessiv-aktive Rücktritt. Unter den Erstgenannten lassen sich all jene Fälle verbuchen, bei denen jemand aufgrund eines Fehlverhaltens den Hut nimmt. Man denke an Andrea Ypsilanti, Karl-Theodor zu Guttenberg oder Christian Wulff. Der zweite Typus ist der interessantere. Hierunter fallen sowohl die, die aus Gewissensgründen hinschmeißen, weil sie eine bestimmte Politik nicht mehr mittragen wollen, als auch jene, die aus dem Amt weichen, um der „Sache“ zu dienen. Beispiele wären Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die 1996 aus Protest gegen den „großen Lauschangriff“ als Justizministerin aufhörte, oder Oskar Lafontaine, der 1999 nicht mehr die Wirtschaftspolitik von Gerhard Schröder verantworten wollte.
Heute imponiert an einem Politiker vor allem das, was der Kulturtheoretiker Bazon Brock die „Ästhetik des Unterlassens“ nennt. Im Kontrast zur „Politik der Ekstase“ meint Brock damit den „Heroismus des Nicht-Tuns“. Er schreibt: „Heutzutage kann jeder kapitalkräftige Hanswurst zum Beispiel ein Atomkraftwerk bauen; es zu verhindern, verlangt Genie, Durchhaltevermögen und Überzeugungskraft.“ Man ersetze Atomkraftwerk durch Vorratsdatenspeicherung, Drohnenkrieg oder Austeritätspolitik und weiß, wo das Unterlassen heute nötig wäre.
Durch sein Unterlassen wird der Abdankende indes zur Kippfigur des Politischen. Zum einen, weil das Nicht-Verantworten des Falschen immer auch als Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Richtigen gelesen werden kann. Zum anderen, weil sich im Rücktritt eine eigentümliche Dialektik entfaltet. Macht und Ohnmacht verklammern sich hier herzlichst. Oder hegelianisch gesprochen: Als Knecht der Verhältnisse wird der Abtretende noch einmal zum Herr des Verfahrens. Er kann Parteifreunde, ja sogar eine ganze Regierung mit in den Abgrund ziehen. Exakt darauf basiert das Erpressungspotenzial der sogenannten Vertrauensfrage. Im postheroischen Zeitalter scheint sich der Rücktritt somit als vielleicht letzte heroische Geste anzubieten.
Und Varoufakis? Sein Rücktritt bleibt uneindeutig. Haben Mitglieder der Eurogruppe tatsächlich seine Ablösung gefordert, sodass er lediglich zurücktrat, um der „Sache“ zu dienen? Oder war seine Demission von Tsipras längst eingepreist, weil seine Rolle als charismatischer, kompromissloser Kommunikator auserzählt war? In dieser Hinsicht gleichen Politkarrieren einer Theatervorstellung: Nach dem Schlussakt beginnt die Interpretation.
Kommentare 28
"Nach dem Schlussakt beginnt die Interpretation."
.....im stetig wachsenden "Scherbenhaufen"!
Der eine kommt, der nächste geht, die Welt sich immer weiter dreht!
Doch bleiben alle auf dem Posten, werden sie am Ende rosten!
Wer auf dem Arsch zu lange klebt, der sicher nur nach Höchstem stebt.
Ist er erst hundert Jahre tot, kommt die Welt von selbst in Lot.
Beispiel: Von Bismark blieb der Hering und die Selter!
Bei Yanis Varoufakis sollte man berücksichtigen, dass er lange Jahre in Essex zum erlesenen Kreis der Schüler von Ernesto Laclau gehörte, also jenes Theoretikers eines neuen linken Populismus, der in Südamerika seit einigen Jahren schon bis ins Regierungshandeln reicht und jetzt auch in Südeuropa um sich greift. Laclau galt die "Symbolpolitik" nicht als minderwertig, sondern als wichtige Politik für die Schaffung von - im Sinne von Antonio Gramsci - kultureller Hegemonie. Im Rückblick findet sich diese Idee in der politischen Kommunikation des ehemaligen Finanzministers vielfach wieder. Und so kann man seinen Rücktritt durchaus als Symbolpolitik interpretieren - als das Angebot eines Narrativs, das Merkel und Schäuble die Möglichkeit gibt, auch ohne Grexit das Gesicht zu wahren.
Für mich ist der falsche Finanzminister zurückgetreten !
Er hat dem bösen, alten Mann das Feld überlassen und dieser
verbucht das auch noch als Abschuß !
Der Artikel, durchaus mit interessanter Fragestellung, bezüglich Varoufakis in der Bewertung eher schwankend, krankt an einem gravierenden materiellen Mangel. Der zurückgetretene Finanzminister hatte gar keine politische Karriere.
Eine veritable wissenschaftliche Vita konnte er schon vorweisen und auch eine durchaus zutreffende Analysefähigkeit für die finanzpolitische Situation Griechenlands und der Euro- Zone, lange bevor sie nun, wie vorhergesagt, eskalierte, lange bevor Varoufakis je daran dachte staatspolitisch zu werden. - Das kann man, bei Gelegenheit, bis 2008 spielend zurückverfolgen.
Bazon Brock hat natürlich irgendwie immer Recht. Trotzdem stimmt es nicht: Kernkraftwerke bauen, können nur wenige, zwar irgendwie auch kapitalkräftige oder sogar staatliche Firmen, denn sie dürfen, schon aus Garantengründen eigentlich nicht pleite gehen, die die technischen, genehmigungsrechtlichen und planerischen Voraussetzungen mitbringen.
Hanswurst wäre unter Umständen dabei ein passiv-aktiver Gläubiger oder Mitfinanzier, aber an der Entscheidung, überhaupt zu bauen und auch an der Verantwortung für das Ergebnis, wäre er nicht beteiligt.
Was wiederum völlig zutrifft, dass die Verhinderung, auch des Baues eines Atomkraftwerks, eine geradezu unheimliche Kreativität, "Durchhaltevermögen und Überzeugungskraft" erfordert.
Was Großplanungen oder eben festgefahrene politische oder wirtschaftliche Ideologien angeht, scheitern Versuche zum allergrößten Teil (Bei Bauplanungen denen massiv widersprochen wird in Deutschland, zu >95%). Man muss nämlich die Allgemeinheit, Medien, Gerichte (sehr häufig, sehr wichtig) und endlich auch Politiker davon überzeugen, abzulassen.
Es gilt da, was auch zur politischen Lüge, zur allfälligen, medialen Kolportage, gesagt werden kann. Einfach sind beide in die Welt zu setzen, nur schwer lassen sie sich aus ihr wieder hinausbringen.
Zuletzt: Welches persönliche Fehlverhalten hat sich Andrea Ypsilanti zuschulden kommen lassen, um neben dem Freiherrn stehen zu müssen? Neben den gehört allerdings auch Christian Wulff nicht, selbst wenn er sich wie Hanswurst, unwürdig anstellte, als er mit BILD- Blatt und BILD-Chef agierte.
Beste Grüße
Christoph Leusch
test
Sorry, aber der Rücktritt von Varoufakis war ebenso erwartbar wie folgerichtig, weil er die ihm zugedachte Aufgabe erfüllt hat - vgl. den sehr guten Kommentar von Ulrike Herrmann in der taz.
Und auch wenn es in letzter Zeit ein Modebegriff ist: Es gibt kein "postheroisches Zeitalter", das ist reine Propaganda.
Helden zeichnen sich dadurch aus, dass sie größte Risiken in Kauf nehmen, weil sie an etwas glauben. In einer Welt, in der Geld alles bedeutet, kann es diese Form von Heldentum nicht geben (Ausnahme: Mafia, Drogenbarone), und daher wird unsere Zeit als "postheroisch" definiert. Das ist aber Unsinn: Natürlich gibt es weiterhin Menschen, die für ihre Überzeugungen Risiken eingehen, bestes Beispiel sind verfolgte WhistleblowerInnen.
Wer diesen Abgang begreifen will, sollte Yanis Varoufakis lesen; er hatte ein Programm für eine Sanierung des gesamten EuroRaumes, das schon lange vor seinem Amt als Finanzminister in Griechenland formuliert worden war:
http://www.kunstmann.de/_images_global/cover/220b/1140/9783956140518.jpg
Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
Das Programm war es wert ausgeführt zu werden und Yanis Varoufakis hatte dies vorgetragen und erkannt,
daß diejenigen, die ein Problem schaffen,
das nicht beseitigen können
- eine Erkenntnis, die auch Albert Einstein schon formuliert hatte.
Der Rücktritt von Yanis Varoufakis war also nur konsequent, schließlich hat er auch noch einen ordentlichen Beruf.
Da blieb von Bismarck wohl doch noch etwas mehr:
Seine Gründung des 2. Deutschen Kaiserreiches war mit WillemZwoo zwar zur nazionalen Katastrophe verkommen und kleiner ausgefallen, als einst angedacht, besteht aber als Berliner Republik Deutschland BRD immer noch, ebenso, wie die Sozialversicherungen, die zwar seit Jahrzehnten überholungsbedürftig sind, die in der BRD aber ca 30 Millionen Zwangsmitglieder hat und ca 30% ihrer Mittel für versicherungsfremde Leistungen verwendet, die eigentlich steuerfinanziert gehörten.
So isses. Besten Dank. Christoph Leusch
Stimm schon... letztlich bezieht sich mein Beitrag auf die Tatsache, dass die Menschen den Bismarkhering kennen und eben das Wasser aus Aumühle. Nestle verdient sich daran eine goldeneNase!
Das Büchlein von Yanis Varoufakis und anderen zur Bekämpfung der Eurokrise liegt ja nun wirklich überall herum. Und gewiss sind die Ideen eines neuen Keyensianismus in Europa längst ziemlich ausgefeilt und auch bei weitem nicht auf diese drei prominenten Autoren begrenzt. Nur frage ich mich, warum Syriza nicht in der Lage ist, daraus ein wirtschaftliches und soziales Reformprogramm für Griechenland zu entwickeln, das den Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen beinhaltet und den privat- und parteioligarchischen Klientelismus überwinden will.
Pardon, es heißt: Keynesianismus
Nach dem Schlussakt beginnt die Interpretation.
ich habe mich dazu ganz klar positioniert:
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/lieber-yanis-varoufakis#1436246953269733
und auch einige stimmen gesammelt, die es ähnlich sehen. dabei fühle ich mich mit meiner interpretaion in sehr guter gesellschaft. :-)))
Welches persönliche Fehlverhalten hat sich Andrea Ypsilanti zuschulden kommen lassen, um neben dem Freiherrn stehen zu müssen? Neben den gehört allerdings auch Christian Wulff nicht, selbst wenn er sich wie Hanswurst, unwürdig anstellte
das sehe ich ähnlich! und meine rücktritts-wunsch-kandidaten verzaubern ihre leichen im keller mit mafia-ähnlicher hilfe immer wieder in alternativlose heldentaten und schreddern, vergessen und schweigen hinter geschlossenen türen... natürlich zum "staatswohl" ... bei dem mir übel wird ... und vielen anderen auch:
"Zwischen Griechenlandkrise und Flüchtlingspolitik, zwischen AfD und Pegida. Deutschland taumelt einem zutiefst beschämenden und gefährlichen Neo-Nationalismus entgegen, einem offen und aggressiv ausgelebten neuen deutschen Überlegenheitsgefühl. Transportiert wird es medial und politisch, und die direkten Folgen lassen sich im Netz betrachten ebenso wie auf den Straßen.
Am vergangenen Donnerstag beschloss die Große Koalition eine Verschärfung des Asylrechts, die auf eine Kriminalisierung fast aller Flüchtlinge hinausläuft, und zwar inklusive der umgehenden Inhaftierung.
Der Bundesinnenminister möchte diese Härte zeigen, um "die Zustimmung zur Zuwanderung und der Aufnahme von Schutzbedürftigen in Deutschland zu sichern". Die Bundesregierung hat also ein Pegida-Gesetz erlassen. Genau das.
Das ist im direkten Kontrast zu anderen Themen umso beschämender. Verzweifelter Protest der Hebammen aus Existenzangst? Nach Jahren kommen halbgare Lösungen mit unbestimmtem Ausgang. Protest gegen die staatliche Überwachung? Gegenteilige Wirkung, die Überwachung wird mit der Vorratsdatenspeicherung intensiviert. Aber ein brauner Mob pöbelt im Netz und auf der Straße gegen Flüchtlinge? Ein paar Monate später werden gesetzliche Fakten geschaffen, um möglichst viele Flüchtlinge einzusperren.
Das ist kein Zufall, eine neo-nationalistische Stimmung breitet sich aus, in Politik, Medien und Bevölkerung. Es ist akzeptabel geworden, "Deutschland zuerst!" nicht nur zu denken, sondern auch zu schreien: Die "Bild"-Zeitung bringt Merkel mit Pickelhaube auf das Titelblatt und ruft nach einer "eisernen Kanzlerin" gegen Griechenland, mehr widerlicher Nationalismus ist kaum denkbar, völlig unabhängig von der jeweiligen Position zur Krise.
Dieses Medium macht ohnehin die Gesellschaft aktiv schlechter und hasserfüllter. Und an der jahrelangen Anti-Griechenland-Hetzkampagne ist die neo-nationalistische Agenda zu erkennen: die absichtsvolle Produktion eines deutschen Wohlgefühls der Überlegenheit, ein Wir-gegen-die-Chauvinismus, wo stets mitschwingt: Wir sind einfach besser. Selbst als Atheist hoffe ich da, dass es doch einen Gott gäbe, einfach damit auch eine Hölle existiert für die Leute, die das verantworten.
Und die "Bild" ist nicht allein, denn quer durch die Medienlandschaft - und die Politik - ist der Ton gegenüber Griechenland und den Griechen geprägt von einem nationalistischen Furor, der verbalen Fackeln und Mistgabeln entspricht. Das ist nicht nur meine Interpretation - der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen spricht erkennbar verstört davon, wie "die Griechenland-Hetze bei uns angefangen hat". Die Wirkung: In der Öffentlichkeit scheint immer mehr akzeptiert, Hass und Verachtung über Nichtdeutschen auszukübeln. Das ist Neo-Nationalismus.
In Freital lässt sich besichtigen, was es bedeutet, wenn Leute glauben, ihrem unbändigen Hass ganz offen Lauf lassen zu können. Weil Pöbeln gegen Nichtdeutsche ja gerade überall stattfindet. Im ZDF spricht ein Anwohner von "Auffanglagern für den Abschaum". Das Blog "Perlen aus Freital" sammelt Facebook-Beiträge zu dem dortigen Flüchtlingsheim. Ein Beispiel, explizit bezogen auf die Flüchtlingskinder im Originalsound:
"Hundekot Ist noch zu gut für die! Jedes DEUTSCHE Kind einen Zimmermannshammer kaufen und wenn Dreck Kinder kommen sofort mit der Spitze In den Schädel schlagen. Sind ja Strafunmuendig. Gott sei Dank kommen bald Zeiten In der aufgeräumt wird. Dann bestimmt ein Deutschland und sie werden ausgerottet."
Das moralisch edelste, was Gerhard Schröder je als Kanzler tat, war, nach dem Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge den "Aufstand der Anständigen" auszurufen. 15 Jahre später brauchen wir einen "Zorn der Zivilisierten": Dem Neo-Nationalismus entschieden entgegentreten, überall, wo er auftritt, im Netz, in den Medien, in der Politik, auf der Straße. Bevor Menschen brennen."
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/deutschlands-neo-nationalismus-lobo-kolumne-a-1042600.html
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er wird seine idee weiter verfolgen und deren umsetzung mit seinen mitteln weiter unterstützen ... es ist ein langer weg
Weshalb auch immer Varoufakis hingeschmissen hat, er hat eine ganz entscheidende - vielleicht die entscheidende - Rolle dabei gespielt, in kürzester Zeit das ganze Lügensystem EU zu demaskieren. Das muss erst einmal jemand nachmachen!
Und das ist vermutlich auch alles, was einer wie er überhaupt erreichen kann. Wäre er geblieben, hätte er sich selbst und sein Gewissen/ seinen Verstand/ sein Wissen.... verraten müssen und hätte gleichzeitig einen Tsunami an Demütigungen, Lügen, Verleumdungen von allem in Großdeutschland hinnehmen müssen, wogegen er angesichts der geschlossenen polit-medialen Einheitsfront keine Chance gehabt hätte.
Dass er ging, bedeutet deshalb, dass seine Behauptung, zu Merkel-Schäubles mörderischer Knechtungspolitik gäbe es eine menschlich und wirtschaftlich bessere Alternative, unbeschädigt bleibt. Gleichzeitig nimmt er dem polit-medialen Lügenpack die Chance, ihr absehbares Scheitern ihm und seiner politischen Alternative in die Schuhe zu schieben. Nun müssen sie alleine gegen die Wand fahren und dafür am Ende die Verantwortung übernehmen. Bzw. nicht übernehmen. Der hunderttausend-Mark-Koffer-Empfänger Schäuble weiß schließlich, wie man sich rauslügt. Und Merkel weiß, wie man sich raus hält......
Diese 5 Monate waren eine Anti-These zum "Sommermärchen" und dem Aufarbeitungs-/ Läuterungsmärchen, das die Deutschen sich und der Welt seit 1945 erzählt haben. 5 Monate Varoufakis haben beim deutschen Edelspießer genügt, um sämtliche Masken fallen zu lassen und die Nazi-Sau wieder rauszulassen.
Diese 5 Monate haben genügt, zu zeigen, dass es in der EU um nichts weiter als eine großdeutsche Alleinherrschaft/ Erziehungsdiktatur unter dem Applaus der Vasallenstaaten geht.
Sie haben auch genügt, um überdeutlich zu machen, dass man hier den sogenannten "Süden" nach wie vor als den Teil Europas betrachtet, wo die "Untermenschen" und "Verräter" Deutschlands wohnen. Und wessen Ansichten die (Neo-)Nazis in der Öffentlichkeit in Wahrheit vertreten......
Das ist doch schon mal ne Leistung. Und Thatcher hatte recht. Und die Briten haben gut daran getan, auf Distanz zur EU zu bleiben. Was mir nunmehr bewiesen scheint.
Dieter Spöri, ehemaliger SPD-Wirtschaftsminister in Baden-Württemberg und Ehrenpräsident der Europäischen Bewegung Deutschland in der aktuellen Ausgabe der KONTEXT:Wochenzeitung (Auszüge):
Die Mehrheit der politischen Funktionselite in Europa schäumt vor Wut und mit ihr die breite Front der Mainstream-Medien. Diese verstehen sich heute überwiegend als politische Akteure und Komplizen der Politik. Man hat dabei den Eindruck, dass Athen trotz einer auch von der griechischen Opposition unterstützten neuen Verhandlungsinitiative unbedingt aus dem Euro gedrängt werden soll.
….
Tsipras ist zwar für Millionen in Europa ein charismatischer Hoffnungsträger, aber für das Gros des politischen Establishments in der EU ein knallrotes Tuch – einfach weil er in der Gremienmühle Europas nicht all das aufgegeben hat, was er vor den Wahlen versprochen hatte: eine andere Politik! Diese Ungeheuerlichkeit, an einer anderen Politik festzuhalten und nicht, wie alle Vorgängerregierungen, nach den Wahlen geschmeidig einzuknicken, war die Hauptursache für die aggressive politische und mediale Hetzjagd.
…...
Die rasende Wut über den "David" Tsipras, der den Austeritätskurs der Europa-Queen Angela Merkel durchkreuzt, ist das eine, die Furcht vor der Ansteckung mit dem griechischen Virus das andere
….
Die Botschaft des etablierten Parteienkartells in Europa ist deshalb klar: Wer die neuen linken Protestbewegungen in Südeuropa wie Syriza oder Podemos wählt, wird durch noch größere ökonomische und soziale Rückschläge bestraft.
…....
Der monatelange Verhandlungsmarathon in der Eurogruppe über eine zusätzliche griechische Finanzhilfe von 7,2 Milliarden Euro war nichts anderes als eine dramaturgisch raffiniert genutzte Bühne, um eine einfache Botschaft zu vermitteln: Linke sind Loser.
…..
Finanzminister Yannis Varoufakis wurde zum Buhmann, weil er nicht damit aufhörte, diese Kritik der US-Ökonomen in der Runde der makroökonomisch teilweise überforderten Kollegenschaft vorzutragen. Er wurde dort zur Unperson, weil Wolfgang Schäuble mit der gesamten Eurogruppe die schlichte Wahrheit nicht mehr hören wollte,....
Der ganze Artikel enthält noch mehr Lesenswertes.
Ich bin sehr froh zu lesen und zu erkennen dass es in Deutschland noch intelligente und vorausschauende Menschen gibt. Ich kriege wirklich Panik wenn ich sehe wohin Deutschland mit seiner Politi abdriftet. Gestern habe ich mir den Film Die Verbrechen der Befreier, Amerikas dunkle Geheimnisse im zweiten Weltkrieg. Es ist erschütternd wie nahe wir dem wieder sind. Der Psychologe, der die Taten erklären wollte die die Befreier und heute Besatzer der Europas erklären wollte hat eines übersehen, die Wut der jungen Menschen die tun mussten was sie nicht tun wollten auf beiden Seiten und die diese Wut auf den Gegner prtojeziert haben. Genauso ist es heute wieder, die europäischen Völker werden wieder aufeinandergehetzt von skrupellosen Macht - und Geldmensche wie zB den Bilderbergern und ihren Vasallen dem Seehoferkreis der SPD, auch nur ein Beispiel, um deren Interessen durchzusetzen. ZB. den offenen Krieg und dann die Übernahme Russlands und Chinas. Um nichts anderes geht es in den letzten 1200 Jahren und nun sind wir am Ende angekommen. Diesen Krieg wird Europa nicht überleben. Auch ich wünsche mir dass es den Gott der Gerechtigkeit gibt, und die Hölle für all die Schmarotze, Geldgierigen Falschspieler in Politik, Wirtschaft und besonders der Kirche, denn die waren die ersten Schmarotzer, geldgierige Kriegshetzer unter der Flagge der Religion und Jesus, aber immer geht es nur um Macht und Geld bei diesen Wesen.
Griechenland , die Griechen die dort leben geben Hoffnung.
Europa ist ihre Göttin, ich wünsche mir das die Länder im Süden sich zu einer Allianz zusammenschliessen und das Deutschland wieder unter Europas Ländern aufgeteilt wird um den deutschen Un-Virus auszurotten.
Noch'n paar Bismärcker:
Wikipedia: Otto von Bismarck
Vergangene Zeiten - die Geschichte von Fürst Bismarck!
Bismarck Döbbelin
Bismarck Schönhausen
Aktuell: Nestlé-Konzern will sich von Bismarck-Wasser trennen
Diese 5 Monate waren eine Anti-These zum "Sommermärchen" und dem Aufarbeitungs-/ Läuterungsmärchen, das die Deutschen sich und der Welt seit 1945 erzählt haben. 5 Monate Varoufakis haben beim deutschen Edelspießer genügt, um sämtliche Masken fallen zu lassen und die Nazi-Sau wieder rauszulassen.
Diese 5 Monate haben genügt, zu zeigen, dass es in der EU um nichts weiter als eine großdeutsche Alleinherrschaft/ Erziehungsdiktatur unter dem Applaus der Vasallenstaaten geht.
Sie haben auch genügt, um überdeutlich zu machen, dass man hier den sogenannten "Süden" nach wie vor als den Teil Europas betrachtet, wo die "Untermenschen" und "Verräter" Deutschlands wohnen. Und wessen Ansichten die (Neo-)Nazis in der Öffentlichkeit in Wahrheit vertreten..
So...und jetzt putzen Sie sich fein den Schaum vor dem Mund ab, machen das Fenster mal wieder auf, drei-vier Rumpfbeugen eingestreut, gaaaanz tief durchatmen...und jetzt: Einmal aus der geöffneten Luke brüllen. Und? Geht wieder, oder?
Mit Verlaub, Sie ham ne Meise! Und wäre dieser Dilettant Varoufakis nie Finanzminister geworden, hätte wohl in Griechenland heute keine Bank geschlossen
Haben die Nazis gerade Freigang?
Haben die Nazis gerade Freigang?
Einmal kräftig ausgeholt mit der Nazikeule! "Nazis" sind wohl alle Andersdenkenden?
@helmut eckert: Absatz drei Ihres Verses passt wunderbar zu Helmut Kohl dazumal und sein Schülerin Merkel heute!...
Haben die Nazis gerade Freigang?
Ach wissen Sie, Rolf-Dieter Krause war zu lange in Brüssel. Elmar Brok zu lange im Europaparlament. Und Sie standen zu lange vor Ihrer ideologischen Heißmangel. Also was soll dabei herauskommen? Heiße Luft...richtig. Ergo: Fenster aufmachen.
Am Ende einer so differenzierten Diskussion in den Kommentaren (vielen Dank dafür!) fühlen sich wohl wieder die Plattmacher provoziert, denes es - wie man sieht - an Argumenten fehlt.Und dann kommt immer wieder nur eins: persönliches Angepinkel. Was soll's?