Als der Amoklauf von David S. am vergangenen Freitag neun Todesopfer forderte, war es genau fünf Jahre her, dass Anders Behring Breivik bei seinen Anschlägen in Oslo und Utøya 77 Menschen ermordet hatte. Für den Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä war bereits am nächsten Tag klar, dass David S. dieses Datum nicht zufällig gewählt hatte. Denn es ist nicht die einzige Verbindung zwischen dem 18-jährigen Schüler und dem Rechtsterroristen.
Laut Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch gab ein 16-jähriger Junge, der letzten Sommer gemeinsam mit David S. in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde, zu Protokoll, David S. habe Breivik verehrt. Außerdem soll er ein Foto des Norwegers in seinem Whatsapp-Profil verwendet haben. Und schließlich habe David S., erklärte LKA-Chef Robert Heimberger, ähnlich wie Breivik eine Art Manifest hinterlassen. Stellt sich lediglich die Frage, ob David S. Breivik "nur" als eine Art perverses Vorbild betrachtete, als jene kaltblütige Tötungsmaschine, die er selbst sein wollte, oder ob es auch ideologische Überschneidungen gibt.
Ersteres ist allzu deutlich, bei zweiterem scheint es zumindest klare Überschneidungen zu geben. Obschon David S. sich nicht wie Breivik als Tempelrittel" im Kampf gegen Islam und "Kulturmarxismus" präsentierte, war er ebenfalls rechtsextrem. Von einem Bekannten wurde er als "sehr nationalistisch" beschrieben, hegte Hass auf Türken und Araber. Wie jüngst die FAZ berichtete, verehrte er zudem Hitler und war als Deutsch-Iraner stolz darauf "Arier" zu sein. Doch gibt es womöglich noch ein weiteres, typologisches Moment, das beide verbindet. Es ist mittlerweile zwar so selbstverständlich, dass es kaum noch erwähnt wird, aber alle Amokläufer und die allermeisten Terroristen sind zunächst einmal: Männer. Genauer: Vertreter einer Art toxischer Maskulinität.
Der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit, dessen 1977 erschienene Studie Männerphantasien heute als Standardwerk gilt, hatte in seinem 2015 publizierten Buch Das Lachen der Täter: Breivik u.a. toxische Maskulinität nochmals unter die Lupe genommen. Und ein wesentlicher Aspekt in seinem – so lautet der Untertitel – Psychogramm der Tötungslust, ist dabei die körperliche Dimension des Mordens. Ist dieses aus Sicht der Täter auch immer ein Schauspiel des potenten Ichs, spiele hierbei die Homöostase eine zentrale Rolle. Der Begriff, der aus der Psychoanalyse kommt, aber auch in neurobiologischen und sozialwissenschaftlichen Kontexten gebraucht wird, beschreibt hier eine Art orgiastischen Druckabfall: "Töten ist das zentrale Mittel dieser Körper zum Erreichen des Spannungsausgleichs." Denn dieses "erleichtert ihn so wie andere Menschen etwa der Liebesakt oder das Anhören einer geliebten Musik".
Vor diesem Hintergrund scheint es umso merkwürdiger, dass in entsprechenden Berichterstattungen, nicht zuletzt im Fall München, psychische Erkrankungen als selbsterklärende Ursache für die Gewalt firmieren. Sicher, sowohl David S. als auch Breivik waren objektiv psychisch krank. Nur was erklärt das? Ist jeder Kranke ein potenzieller Mörder? Waren all die Schlächter der Geschichte, ob in der SS oder dem IS, dann klinische Psychopathen? Vielleicht kann man sich dieser monströsen Männlichkeit besser nähern, wenn man sie, schreibt Theweleit, als jene "politisch-körperhafte Konfiguration" versteht, wie man sie überall auf der Welt antrifft. Man müsste also darüber reden, warum es fast ausschließlich junge Männer sind, die ihren (Selbst-)Hass in einen mörderischen Nihilismus verwandeln. Konkreter: warum struktureller Faschismus in Männlichkeitsbildern mitunter noch so wirksam ist.
Kommentare 64
Unfassbar? Unerklärbar?
Gerade das Buch des US-amerikanischen Psychiaters Langman – dessen sich der Münchner Täter kurioser Weise als Anleitung bedient haben soll – stellte nach diversen Aufklärungsleistungen über das schulische Gewaltproblem einen Rückschritt zur ‚Unfassbarkeits‘- und ‚Unerklärlichkeits‘-Pose dar. Diese Pose ist in der Öffentlichkeit bei den einschlägigen Gewalttaten üblich, sie gipfelt nach der Benennung der „Risikofaktoren“ Computerspiele, Gewaltvideos und Waffenliebhaberei in der fragwürdigen Erkenntnis, dass man es bei den betreffenden Jugendlichen mit „kranken Hirnen“ zu tun hat. Von einem Fachmann aus dem Land, das bei Amokläufen lange führend war, wurde es mit dem Buch amtlich gemacht: Die Täter sind Psychopathen, speziell zerfallen sie in die drei Krankheitsgruppen psychopathisch, psychotisch und traumatisch kranker Jugendlicher. Diese Psychopathologisierung des Problems ist im Grunde ein Analyseverbot, denn sie will den Blick von den betreffenden Institutionen ab- und auf den Einzelfall hinlenken (der Autor hatte zehn Fälle aus den USA untersucht). Dabei negiert sie die Tatsache, dass es sich beim „School Shooting“ inzwischen – Sympathisanten, Trittbrettfahrer und Nachahmer eingerechnet – um ein Dauerphänomen handelt und dass es, wie die verschiedenen Fälle aus Europa oder den USA zeigen, nicht auf das Schema vom ausrastenden computerspielsüchtigen männlichen Waffennarren reduziert werden kann. Speziell lenkt eine solche Diagnose von dem nahe liegenden Zusammenhang ab, der zwischen der Normalität der Leistungs- und Anerkennungskonkurrenz am modernen „Arbeitsplatz Schule“ mit seinen tausendfach belegten krankmachenden Wirkungen und dem abweichenden Verhalten von Jugendlichen besteht, die die breit geteilten Rachephantasien bis zu einer blutigen Ehrenrettung ihrer Persönlichkeit und einer letalen Gesamtabrechnung ihrer Konkurrenzbilanz treiben…
http://www.i-v-a.net/index.php/blog/Betrifft-Amoklauf
Was dem Rechtspopulisten der eingebildete und echte Islamist, ist dem Linkspopulisten der angenommene Rechtsgewalttäter.
Dabei wird alles so hingebogen wie man es gerne hat. Iran bedeutet Land der Arier. Mit der Erfindung einer "arischen Rasse" durch rassenkundliche Anthropologen am Ende des 19 Jh, hat das erst mal nichts zu tun. Ausnahmslos jeder Iraner, den ich kenne, redet darüber Arier zu sein.
»(…) Man müsste also darüber reden, warum es fast ausschließlich junge Männer sind, die ihren (Selbst-)Hass in einen mörderischen Nihilismus verwandeln.«
Wobei vermutlich herauskäme, dass Mann-Sein totale Kacke ist und an allem Schuld – vom IS bis hin zum umgefallenen Sack Reis in China.
Also in etwa die politische Hauptagenda des Freitag.
Etwas konsterniert hat mich, dass die gesamte Artikelstaffel zu den Attentaten seit Nizza eher den Eindruck vermittelt hat, die Freitag-Redaktion würde den armen jungen Burschen am liebsten noch die Stullen schmieren, damit sie bei Kräften an ihrem jeweiligen Ziel ankommen.
Und dem von München plötzlich nicht? Irritation: Waren die anderen keine Männer?
Wenn man sich auf die falschen Fragen fokussiert, darf man nicht verwundert sein, wenn man nur nichtssagende Antworten erhält.
Mal darüber nachgedacht, welches Bild Männer immer noch erfüllen müssen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden können? Dass dabei maskuline "Stärke" immer noch das Maß aller Dinge ist?
Wenn man sich die Biographien der Amokläufer mal so anschaut, dann waren es immer sensible Außenseiter, die dieses Abweichen von der Norm stets zu spüren bekommen haben. Sie fielen dem zum Opfer, was man "Mobbing" nennt und was verheerende Schäden anrichten kann. Bei Mädchen kann das zu einer "Borderline"-Störung führen und Jungs verfallen in eine Aggressivität, die sich nicht zwangsweise aktiv äußern muss. Gemein ist beiden Verläufen der Mangel an Selbstwert, der dann zu Depressionen führen kann und irgendwie kompensiert werden muss. Die einen hungern, damit sie wenigsten äußerlich in eine Gruppe passen und Anerkennung für ihre Schlankheit erfahren und die anderen kompensieren über Machtgehabe. Wenn das nicht funktioniert, bleibt nur der Rückzug in eine Art Inneres Exil voller Abscheu gegen die, die sie nicht in ihre Mitte nehmen und so akzeptieren wie sie sind. Am Ende steht entweder der Suizid als letzter Ausweg oder eine art narzisstische Reaktion, es nur ein einziges Mal zu Bedeutung zu bringen, wenn auch zu infernalischer.
Ich verstehe nicht, warum kein Diskurs darüber geführt wird, wie wir mit Menschen umgehen, die vielleicht nicht unbedingt gesellschaftlichen Idealen entsprechen. Warum wird das in den Schulen nicht thematisiert? Es hat einen Sinn, wenn sich einer anfängt zurückzuziehen. Wer denn ganzen Tag nur Herabsetzungen erfährt, wird unglücklich und anfällig für krude Ideologien, die das schon vorhandene Feindbild noch stützen oder verschlimmern. Und irgendwann wird er die Herabsetzung an die zurückgeben, von denen er sie erfahren hat. Die Geschichten von Tim K und Robert Steinhäuser kann man nachlesen und erfahren, was sie zu dem getrieben hat, was wir dann erfahren mussten und was viele Menschenleben gekostet hat.
Gerade Männer dürfen sich auch heute noch keine "Schwächen" eingestehen, werden auf dem Arbeitsmarkt anders als Frauen behandelt, suchen sich kaum Hilfe, wenn es nötig sein sollte und müssen den großen "Bagarozzi" geben, damit sich ihnen gewisse Türen öffnen. "Weichheit" und vermeintlich weibliche Verhaltensweisen wie Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle sind nach wie vor verpönt.
Vielleicht ist es an der Zeit für die längst überfällige Emanzipation der Männer, damit das toxisch-maskuline Verhalten sich nicht weiter Bahn bricht. Denn machen wir uns nichts vor, die Anforderung an Männer in allen möglichen Lebensbereichen ist immer noch die Gleiche wie seit jeher. Und in bestimmten Bereichen sind sie sogar noch gewachsen, denn wirtschaftlicher Wohlstand trägt viel dazu bei, ob Männer eine Chance bei Frauen haben und das ist ganz sicher kein zu vernachlässigender Fakt.
Diese Fragerei nach dem Täter ist reichlich sinnlos. Andere Menschen zu Töten ist nunmal für bestimmte Personen attraktiv. Umso mehr, je größer der Hype um solche Taten ist. Auch und gerade wenn die Täter selbst dabei sterben.
Entscheidend für die Häufigkeit solcher Vorfälle, sobald das grundsätzliche Schema erstmal durch mediales Trommelfeuer als Rollenmodell etabliert ist, ist aus meiner Sicht hauptsächlich die Verfügbarkeit von geeigneten Waffen. Da gilt es anzusetzen.
»Man müsste also darüber reden, warum es fast ausschließlich junge Männer sind, die ihren (Selbst-)Hass in einen mörderischen Nihilismus verwandeln. Konkreter: warum struktureller Faschismus in Männlichkeitsbildern mitunter noch so wirksam ist.«
Wobei man um Gottes Willen nicht auf die absurde Idee kommen sollte, dass das nur die andere Seite einer Medaille wäre. Einer Gesellschaft, die in der zivilisierten Welt seit fast 40 Jahren definiert, was Befreiung, was gesellschaftlicher und politischer Fortschritt ist, was sie an Narrativen akzeptiert und was nicht. Und die diese Erzählungen grundsätzlich als erfolgreich bewertet, soweit es um den Fortschritt westlicher Wertegemeinschaften geht, die eigentlich nur in ihrer Effizienz noch gesteigert werden müssten. Also statt der 30 bis 40 % Quotengerechtigkeit, gleichberechtigte 50 %, ohne wenn und aber in allen Bereichen dieser männlich dominierten Welt.
Nein, für den Fortschritt dürfen die politisch erreichten Ziele und Inhalte in Anspruch genommen werden, die gemeinsame Grundlage unserer großen Befreiung. In dem Zusammenhang können wir ruhig stolz sein, auf das, was wir erreicht haben. Und was uns ja auch von archaisch patriarchialischen Systemen, wie zum Beispiel in der Türkei oder noch schlimmer eindeutig unterscheidet. Aber wenn es darum geht, dem Wahnsinn eine Ursache zuzuordnen, dann kann diese natürlich nichts mit den etablierten, allgemein anerkannten gültigen Werten, die sich aus den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte ergeben, zu tun haben. Der Status Quo ist nur insofern eine Folge der umgesetzten politschen Inhalte, wie es um diese programmatischen Inhalte selbst, und die Erfolgsstories geht, die wir damit verbinden. Die massiven Probleme, mit denen wir uns jetzt konfrontiert sehen, können also nur sehr bedingt mit der von Politik und Wählern erzeugten gesellschaftlichen Realität in Zusammenhang gebracht werden; jedenfalls soweit man diese als offensichtlich erkennbaren Fortschritt sehen und begreifen kann.
Im Grunde ist es ganz einfach: Wir hatten Erfolg, waren aber nicht konseqent genug. Also müssen wir nur die alten Muster, aus denen sich ja auch unser Erfolg ableitet, jetzt lediglich auf die unbewältigten Altlasten angewenden, um diese mit der gleichen Wirksamkeit wie gehabt entsorgen zu können. Und da es fast ausschließlich junge Männer sind, die ihren (Selbst-) Hass in einen mörderischen Nihilismus verwandeln, ist es auch nicht unbedingt erforderlich, über etwas anderes zu reden, als über deren strukturell faschistische Männlichkeitsbilder. Vor allem können wir es uns auch weiterhin sparen, die Strukturen, auf denen dieser Mist gewachsen ist, zu hinterfragen. Das finde ich echt super!
Das ist aber hart, jetzt könnte sich der eine oder andere aber betroffen fühlen. :-)
Fakt ist aber, Männer und immer wieder Männer sind die Täter. Sicher, es gibt ein paar Ausnahmen, aber hier darf die Regel herhalten: sie werden von Männern geschickt. Die natürliche "Sicherung" scheint beim Mann früher rauszufliegen.
dass Mann-Sein totale Kacke ist - Heureka. Das deckt sich mit soziologischen Arbeiten zum Thema.
Krise der Männlichkeit von Professor Pohl.
Das Problem ist, dass "Männlichkeit" ständig "bedroht" ist, ständig neu behauptet werden muss.
Männlichkeit ist (...) strukturell ein krisenhafter Zustand und nicht das Ergebnis einer die Männer angeblich tief in die Krise stürzenden feministischen Strategie. In diesem Sinne erscheint „der anschwellende Bocksgesang über ‚den Mann in der Krise‘“ für Ute Scheub ein medial verstärktes Ablenkungsmanöver. „Dass ‚der Mann‘ irgendwie in der Krise ist, stimmt jedoch schon seit der Steinzeit. Identität ist immer krisenhaft, und das gilt (…) besonders für die männliche Geschlechtsidentität“
Eine sehr interessante, erhellende Lektüre besonders für Männer.
Männer habens schwer... der Grönemeyer hat Recht.
Fakt ist aber, Männer und immer wieder Männer sind die Täter.
Das mag so sein. Die Frage lautet aber, ob das das Problem ist. Wenn wir uns für einen Moment auf den Bereich harten Faktenwissens beschränken und somit paradiesische matriarchalische Bedingungen der Prähistorie außen vor lassen, haben sich menschliche Gesellschaften unter den Bedingungen von Männerherrschaft entwickelt. Das soll nicht heißen, dass sich Frauen von der Herrschaft fern halten sollen, es soll aber heißen, dass männliche Herrschaft nicht per se mit dem Gedeihen menschlicher Gesellschaften unvereinbar ist.
Das war jetzt hart^^
Amoklauf? Ich lese immer Amoklauf.Wenn der Täter eine IS Flagge in sein Notizbuch gekritzelt hätte würden heute alle von einem Terroranschlag sprechen. Der junge Mann war Rassist und Rechtsextremer. Seine Tat von langer Hand geplant. Er tötete gezielt Migrantenkinder. Das LKA erklärte noch am Samstag das sei Zufall gewesen und schweigt sich aus.Das Manifest des Tätees wird angeblich noch ausgewertet. ARD und ZDF schweigen heute zum rechtsextremen Hintergrund des Täters.Stattdessen Spekulationen über den Ansbach Täter und das Darknet!
Merke:junge,psychisch labile Täter mit islamistischem Hintergrund sind Terroristen. Junge,psychisch labile Täter mit deutschem Pass und rechtsextremem Weltbild sind Amokläufer, die gemobbt wurden.
Seit wann machen Sie hier einen auf Weichei?
Mich beschleicht bei dem Thema immer der Verdacht, der sich inzwischen fast schon zur empirischen Gewißheit verdichtet hat, daß, wenn von ‚Männern‘ die Rede ist, eigentlich von sich zwar schon rasieren könnenden, geschlechtsreifen, aber ansonsten infantil zurückgebliebenen, nicht erwachsen gewordenen Bübchen handelt, von denen es – mitsamt ihren Spielzeugen - zuhauf wimmelt. (Der Vollständigkeit halber: ähnliches sehe ich auch hinsichtlich der zahlreichen, ewigen Backfische unter den Weibchen, die gerne erwachsene Frau spielen.)^^
GEBE mich beschleicht ja auch immer der Verdacht, dass die meisten Menschen sich für erwachsener halten als sie sind.
Danke für diesen Kommentar.
Tue ich das?
es soll aber heißen, dass männliche Herrschaft nicht per se mit dem Gedeihen menschlicher Gesellschaften unvereinbar ist.
Wer würde das bestreiten. Das Problem ist aus meiner Sicht, dass jetzt zunehmend die Defizite dieser Herrschaft zutage treten. Dass viele männliche Eigenschaften (Eroberungsdrang, Kampfgeist, Konkurrenzbewusstsein usw.) einfach nicht mehr so wichtig sind oder neu kritisch befragt werden.
Neue Eigenschaften sind noch nicht so gesellschaftlich anerkannt oder positiv bewertet. Männer verstehen in manchen Dingen "die Welt nicht mehr" und machen dafür auch gleich böse Verursacherinnen aus: Die Frauen, die Feministinnen usw. usw.
Oder suchen neue Bestätigungen um Benachteiligungen zu kompensieren.
Seehofer und sein Inneminister haben sich auf den IS-Selbstmörder von Ansbach eingschossen, das passt ja auch besser in ihr Schema "Asylanten = potentielle Terroristen".
Nicht nur das Fernsehen schweigt, der Rundfunk hier wie z.B. der Nachrichtensender B5 betreibt aktiv die Vertuschung des rassistischen und rechtsextremen Hintergrund des "Amokläufers" von München. Stundenlang wird Ansbach und die dazugehörige CSU-Propaganda themasiert und wiederholt.
Das ist aber mal wieder eine steile These, das mit dem "rechtsextrem". Wo sind die belege?
Der Verweis auf "ein Bekannter sagte ..." ist ja nun sehr dünne.
Bereits mit der Bezeichnung "David S." ordnet sich dieser Text in die Erzählung der Mainstream-Presse ein; der junge Mann hat sich in der Schule und in seiner Seite als Ali S. bezeichnet. Dass er in der Klasse von Nicht-Deutschen gemobbt wurde, macht ihn nicht zum Rechtsradikalen.
So werden Legenden gewoben ...
gut ge-geben!
lasst endlich die reifungs-expertinnen entscheiden.
die männer-unreife gehört angeprangert.
dazu sind männer ja nicht fähig.
„Sicher, sowohl David S. als auch Breivik waren objektiv psychisch krank. „
”Nach dem Auftritt Malts sagten im Prozess weitere Mediziner und Psychologen als Zeugen aus. Vier Personen (darunter die Sachverständigen des ersten Gutachtens) hielten Breivik dabei für unzurechnungsfähig, elf Personen (darunter die Sachverständigen des zweiten Gutachtens) für zurechnungsfähig.[128][129][130][131][132] Anlässlich einer Umfrage der Tageszeitung Verdens Gang im Sommer 2012, an der 66 rechtssachkundige Psychiater und Psychologen in Norwegen teilnahmen, hielt lediglich eine Minderheit von 14 Prozent der Befragten Breivik für unzurechnungsfähig.[13”
https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik
Ob der Brejvik objektiv psychisch krank ist, da bin ich mir nicht sicher. Die Fachwelt sich auch nicht.
Das relativiert sich oft auch im Leben. Zuerst heißt es : bin schon 5¼! Später dann: bin erst 69 ¾.^^
Ach naja, über das "Kind im Manne" spotten doh vor allem Männer selbst.
:-)) So isses.
Dass viele männliche Eigenschaften (Eroberungsdrang, Kampfgeist, Konkurrenzbewusstsein usw.) einfach nicht mehr so wichtig sind oder neu kritisch befragt werden.
Das ist sicher eine mögliche Perspektive. Wenn ich mir den Zustand der Welt so anschaue, komme ich allerdings auf andere mögliche Perspektiven: Zum einen, dass genau diese Eigenschaften nichts von ihrer Aktualität verloren haben, denn sie machen immer noch Karriere und werden als Hilfmittel einer solchen selbst von vielen Frauen adaptiert. Zum anderen, dass die "neue kritische Befragung" ungefähr hundert Jahre alt ist - streiten wir nicht, von mir aus auch 200 Jahre - und somit gegen genetische Dispositionen aus mindestens 2,5 Millionen Jahren Menschheitsentwicklung antreten muss. Ich frage mich angesichts dieses Zeitverhältnisses und der damit verbundenen Verankerungstiefen sowie angesichts des Umstandes, dass noch nicht einmal die mögliche Selbstausrottung der Menschheit Motiv genug ist, mit den genetischen Dispositionen zu brechen, woher also die kritische Hinterfragung die Kraft nehmen will, mit den Dispositionen fertig zu werden. Bis jetzt jedenfalls kann ich nicht erkennen, dass der Humanismus in der Lage ist, den Willen zur Macht zu brechen.
***** :-)
Breivik hat vor Gericht wie ein Löwe darum gekämpft, für voll zurechnungsfähig zu gelten, was ihm im Wesentlichen auch gelungen ist. Ich habe den Verdacht, dass das Absprechen der Zurechnungsfähigkeit in vielen Fällen nur der fromme Versuch ist, die eigene Erschrockenheit angesichts des anscheinend Unerklärlichen zurückzudrängen.
Zusammenfassend
mit den genetischen Dispositionen zu brechen,
Die genetischen Dispositionen sollte man vielleicht hinterfragen. Gibts die wirklich und sind die nicht am Ende auch eher soziale Dispositionen geworden. Sonst ist der Mensch, Mann wie Frau ja wirklich blind diesen Dispositionen ausgeliefert und "kann gar nicht anders". Glaube ich nicht.
wo wir schon bei atavismen sind: männer jagen andere tiere
frauen jagen männer
V auch andere
Ergänzend hinzufügen sollte ich, dass das Statement keinesfalls als Jammerei gedacht war. (Frauen haben es – wahrscheinlich – genauso schwer und in einigen Bereichen stehen sie geradezu skandalös hintan.)
Andererseits bin ich viel zu sehr Sozialist, als dass ich alle Übel der Welt auf den Hauptwiderspruch Mann – Frau zurückführen könnte. (Abgesehen von der Tatsache, dass die Polarität der Geschlechter, zumindest potenziell, durchaus eine sehr erfreuliche Angelegenheit ist.) Ich will dabei keinesfalls die Untersuchungen von Theweleit geringschätzen. Nur ist es grosso modo so, dass bei der Form Ursachensuche, wie sie im Artikel praktiziert ist, letztlich 49 % der Menschheit (potenzielle) Übeltäter sind und 51 % (potenzielle) Opfer. An dieser Legende strickt der Freitag (zu meiner Betrübnis) und ebenso auch dieser Artikel.
Wobei ich die Männlichkeit der Täter als Faktor keinesfalls unter den Tisch kehren will. (Verglichen mit der praktischen Intelligenz und auch Integrationsbereitschaft der meisten migrantischen Frauen sticht sie als Negativfaktor deutlich heraus.) Die Ursachenbenennung »Mann« wird jedoch gleich auf zwei Ebenen nichts bringen: Ursachen der mörderischen Attacken sind letztlich eben nicht die Chromosomen, sondern – neben Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit und eventuell traumatischen Erfahrungen – eine faschistische, rückständige, mittelalterliche Ideologie. Auf der Problemlösungsebene wird die Analyse »Mann« ebenfalls nur bedingt was bringen. Neben – wirklichen, substanziellen – Integrationsangeboten wird man a la longue da nicht umhinkommen, die Quelle des Ganzen, den militanten Islamismus, als Machtfaktor auszuschalten.
Meiner Meinung nach ist das anders als mit militärischen Mitteln nicht möglich.
Im Alter von 17 gibt es aus meiner Sicht kein gefestigtes politisches Weltbild. In rechtsextremen Srukturen organisiert war er jedenfalls nicht. Eher wird von bildungsfernen Redakteuren aus dem "Ariertum" dieses (wie jeden) Iraners (Iran=Arierland) etwas herbeikonstruiert, damit wir eine Schublade haben, in die es passt und in der wir das Schreckliche framen können. Wir sollten es uns nicht so einfach machen. Diese Welt ist komplizierter.
Genau!
Ich halte viele Kommentare hier für bloße Rationalisierungen im Sinne von:
Was der gemacht hat ist (psychisch) krank. Ich bin nicht psychisch krank. Also bin ich nicht in der Lage so ein Verbrechen zu verüben.
Übrigens gab es bereits Selbstmordbomberinnen. Es gibt auch Frauen, die Amok laufen.
„Sie tötete ihren Sohn, dessen Vater und einen Krankenpfleger. Der Amoklauf einer Rechtsanwältin in Lörrach am Sonntag schockiert viele.“ http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/die-motive-der-amoklaeufer-frauen-laufen-nur-nach-extremen-kraenkungen-amok-11035699.html
Die genetischen Dispositionen sollte man vielleicht hinterfragen.
Genetische Dispositionen sind modulierbar; wäre es anders, gäbe es keine größeren menschlichen Zivilisationen, geschweige denn Kulturen. Modulierbarkeit heißt aber nicht, dass sie in ihren Tendenzen einfach umkehrbar sind. Das ist meines Erachtens der übergeordnete Fehler, Männer sollen nicht nur zunehmend gegen den Strich gebürstet sondern gleich vollständig umgepolt werden (dass so manche Frau dann nach ein paar Jahren total von dem Schlappschwanz enttäuscht ist, den sich sich da mit viel Mühe aus dem Kerl, den sie einmal geliebt hat, herangezogen hat, ist da nur eine bittere ironische Fußnote).
Es gibt jede Menge Selbstmordattentäterinnen. Von denen wird nur nicht in der Häufigkeit berichtet, weil sie bislang meistens in ihren Homelands töten und sterben und jedenfalls noch nicht in den "wichtigen" Industriestaaten. Palästinensische, tschetschenische, usbekische Mütter und Schwestern, deren Familien zusammengeschossen oder gebombt wurden, die mit dem Sprengstoffgürtel den Schmerz loswerden. Oder darin auch teilweise das Vermächtnis ihrer Angehörigen erfüllen.
Der IS ist eine ganz andere Geschichte. Ich könnte da jedesmal die Haare raufen, wenn ich diese Monokausalisierungen lese, deren vornehmste Aufgabe darin besteht, uns selbst immer wieder in den Kopf zu hämmern, dass wir die Guten sind, gleichgültig, was wir da unten anstellen. WIR - die militärischen Industrienationen westlicher Provenienz - haben den IS groß gemacht; das ist eine so schlichte Wahrheit, dass sie offenbar einfach nicht wahr sein darf.
Der Text hinter dem Link zeigt dann auch gleich die Falle: Frauen machen sowas nur, wenn sie vorher von Männern über die Grenze getrieben wurden. Sehr bequem. Männer machen sowas natürlich jeden Tag mehrfach und einfach so^^
„Palästinensische, tschetschenische, usbekische Mütter und Schwestern, deren Familien zusammengeschossen oder gebombt wurden, die mit dem Sprengstoffgürtel den Schmerz loswerden. Oder darin auch teilweise das Vermächtnis ihrer Angehörigen erfüllen.“
Sehr guter Einwand. Vielleicht sollten wir uns dem Thema nicht auf der Ebene des Geschlechts nähern. Das, was die Attentäter welcher Art auch immer eint, ist die Annahme, dass ihnen ein Unrecht geschehen sei. Und das es kein symbolischen Ausgleich dafür gegeben hat.
Die Rache scheint mir dann sehr kulturell geformt zu sein.
ob nun rassisten behaupten dass es in der natur der schwarzen liegt gewaltätig zu sein oder sexisten behaupten es läge an der natur des mannes - es ist beides extrem widerlich!
Der toxische Mann, das Konzept der toxischen Männlichkeit, Männer per se zu defizitären Wesen-, also zu Menschen zweiter Klasse zu degradieren und auch noch den hintersten Winkel ihrer Wesensart zu pathologisieren ist das erkläre Hobby gewisser Kreise. Dabei wird das zweifellos pathologische Verhalten von Einzelfällen- im vorliegenden Artikel jenes zweier rechtsextremer Terroristen- auf die Gesamtheit aller Männer hoch proijziert und daraus (zirkulär) geschlossen, dass dieses Geschlecht per se schlecht ist. Da sind die Nürnberger Rassengesetze eigentlich nicht mehr allzu weit: Kauft nichts bei Männern..!
Kommen wir zurück auf den Boden der Tatsachen: Anhand der Bevölkerungszahlen, der Kriminalitätsstatistik (ohne nach Deliktarten zu unterscheiden) und der Zahl der rechtskräftigen Verurteilungen, lässt sich für den Kanton Zürich in der Schweiz, zum Thema toxische Männlichkeit Folgendes sagen:
Von den insgesamt 1'446'354 Mio. Einwohnern (gut die Hälfte davon männlichen Geschlechts) wurden 2014 3'995 erwachsene Männer für ein Vergehen oder Verbrechen rechtskräftig verurteilt (Frauen 877). Das entspricht einem Viertel Prozent (0,25%) aller Männer! Umgekehrt bedeutet das, dass 99,75% aller Männer nicht straffällig werden! Ich denke, diese Zahlen sprechen eindeutig für sich. Damit entpuppt sich das ganze Gefasel von der toxischen Männlichkeit, zumindest aus kriminologischer Sicht, als peseudo-wissenschaftlicher Humbug! Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene ist das allerdings etwas anderes: Hier ist Kritik an typisch männlich geglaubten Eigenschaften und Verhaltensweisen durchaus legitim im Sinne einer anzustrebendem, zivilisatorischen Fortentwicklung.
Wie der vemeintlich toxische Mann sonst noch den Fortbestand unserer Kultur sichert, habe ich hier aufgelistet- nicht, dass das noch ganz in Vergessenheit gerät:
https://www.freitag.de/autoren/thx1138/was-niemand-ueber-maenner-zu-sagen-wagt
In Daenemark gab es 2015 erstmals den Gleichstand bei fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.
In den letzten Zehn Jahren eine Verdoppelung der Kriminalität von Frauen.
Und Frauen werden generell milderer bestraft als Männer.
http://www.dr.dk/nyheder/indland/grafik-se-hvor-meget-kvinder-haler-ind-paa-kriminelle-maend
Bemerkenswerter Link, danke! Die mildere Bestrafung von Männern für dasselbe Verbrechen, bei (leichten) Delikten kenne ich keine Zahlen, ist ein Phänomen, das bislang kaum erforscht worden ist. Ein ebenfalls interessanter Link dazu:
http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/buerger-verwaltung/artikel/strafrecht_frauen-kommen-besser-weg/
Wir Nazis müssen schliesslich zusammen halten- so werden Kritiker der gegenwärtigen Geschlechterpolitik doch genannt, oder?
Zustimmung
"Das mag so sein." [Dass immer wieder Männer die Täter sind.]
Das mag nicht so sein, das ist so.
"Die Frage lautet aber, ob das das Problem ist."
Stimmt. Der Mann ist ja nun einmal schwerlich aus der Welt zu schaffen. Hier liegt auch die Schwäche des Textes von Markwardt. Da ihm psychische Krankheit als Erklärmuster nicht genügt - was richtig ist -, bleiben wir auf irgendetwas sitzen, das "toxische Männlichkeit" genannt wird. Das kann man entweder als den Ruf 'wir Männer müssen weiblicher werden' verstehen oder als eine Art Fatalismus, der fast nach Ihrem Geschmack sein dürfte.^^ Hmm ... vielleicht lässt sich die ja unleugbar typisch männliche physische Gewaltförmigkeit (in allem anderen stehen Frauen nicht so sehr nach) auf eine Art Ursozialisation zurückzuführen ist, die da wäre, dass eben der Mann die Dinge in die Hand zu nehmen hat ...
Nach diesem Kommentar stehen Sie eigentlich in der Pflicht, uns zu erklären, was denn einen wirklichen Mann ausmacht.
Das würde den Rahmen sprengen, wenn ich jetzt alle meine Attribute aufzählen sollte, selbst wenn ich zu jedem Buchstaben im Alphabet eines nur benennen würde.^^
Meiner Meinung nach besteht das eigentliche Problem aus einer Verblendung, vielleicht auch zwei. Die erste besteht aus der Auffassung, Kultur könne Evolution überschreiben. Kultur kann Evolution modulieren, aber nicht die Richtung der Anlagen umkehren. Das heißt - jetzt denke ich mal völlig unverschämt positiv - wir müssen Möglichkeiten finden, diese genetischen Anlagen zu sublimieren, und damit meine ich keine Häkelkurse für Männer und auch keine Entdeckung der weiblichen Seite in mir. Was immer der Feminismus für Frauen erreichen will, soll er für Frauen erreichen. Für Männer muss etwas erreicht werden, dass die Aggressivität jenseits von Kriegen und Gewalt in Nützlichkeit überführt, ohne dabei die Männlichkeit in Frage zu stellen, selbst wenn das zu Konflikten mit dem Feminismus führt. Darüber sollte man nachdenken, das ist kein Selbstläufer.
Das mag nicht so sein, das ist so.
Das mag so sein^^ Wenn Sie auf sich auf der Erde befinden und nicht in einer Umlaufbahn, und wenn Sie einen Stein hochheben und ihn wieder loslassen, wie oft wird der Stein fallen, vorausgesetzt, Sie haben keine Maßnahmen getroffen, das Fallen zu verhindern? Jedesmal. Man nennt es Kausalität, dieses "jedesmal". Haben Sie schon einmal einen Mann gesehen, der kein Täter wurde? Ich schon. Mannsein scheint also keine kausale Ursache für das Tätersein darzustellen, es fehlt das "jedesmal".
Das ist die zweite Verblendung. Die Umdeutung von Korrelation in Kausalität. Und alle Maßnahmen, die auf Grundlage dieser Verwechslung abgeleitet werden, können nur dumm sein.
dass die Aggressivität das die Aggressivität, meine Güte^^
Denn Mann monokausal als Ursache allen Übels auf dieser Welt auszumachen, ist a) der komplett falsche Denkansatz und b) faschistisch im klassischen Sinne. Erstens ist die menschliche Existenzweise wesentlich komplexer, als dem Leser in diesem Artikel mit und ohne Worte nahe gelegt wird, und zweitens taugen einfach(st)e Erklärungsmuster nicht aus, um die Probleme unserer immer komplexer werdenden Welt zu lösen- ausser natürlich für einfache Gemüter. Einfache Gemüter- den Autor dieser Zeilen sowie einzelne Kommentatorinnen hier- rechne ich zu den einfachen Gemütern, zumindest was die Geschlechterthematik anbetrifft (auch wenn sie sich sehr gewählt und wissenschaftlich klingend auszudrücken wissen), wurden kürzlich von Martenstein in der ZEIT vortrefflich charakterisiert:
"Ich beneide alle Menschen, die einen intellektuellen Beruf ausüben können, ohne dabei groß nachdenken zu müssen."
Ich kann mich auch kürzer fassen: Dieser Artikel mag vielleicht die niederen Instinkte ideologisch verblendeter Exponenten bedienen, aber eigentlich ist er kompletter Bullshit!
*****!
Das wird jetzt hier immer derber. jetzt wird Maennlichkeit mit Massenmord gleichgesetzt. Sid wir eigentlich alle verrueckt geworden?
Wollen wir wirklich die ganze Welt diesen abgedrehten nachgemachten She-Maennern ueberlassen die sich bei jeder Frau fuer ihre Maennlichkeit entschuldigen?
Dann sind wir wirklich dem Abgrund nahe.
Maennlichkeit ist genauso ein wichtiger Faktor wie Weiblichkeit. Alles andere ist dummes Zeug. Und Massenmoerder morden nicht weil sie Maenner sind. Sondern weil sie hassen.
Da sind auch (westliche) Frauen heutzutage ganz gross. Wenn es um Hass geht. Namentlich gegen Maenner und Maennlichkeit.
mein beitrag zum thema:
männer im allgemeinen, das böse:
auch das böse will leben. und:
das böse ist noch erstaunlich gut drauf
und fühlt sich in männern offensichtlich: wohler.
Ist dieses aus Sicht der Täter auch immer ein Schauspiel des potenten Ichs, spiele hierbei die Homöostase eine zentrale Rolle. Der Begriff, der aus der Psychoanalyse kommt, aber auch in neurobiologischen und sozialwissenschaftlichen Kontexten gebraucht wird, beschreibt hier eine Art orgiastischen Druckabfall: "Töten ist das zentrale Mittel dieser Körper zum Erreichen des Spannungsausgleichs."
„Zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Kindstötungen werden durch die leiblichen Mütter verübt.[2][3][5][6][7] Laut einer Studie von Raič war in 18 % der Fälle der Vater der Täter.[8]
„Die offizielle Polizeiliche Kriminalstatistik in Deutschland weist eine Abnahme der registrierten Fälle von Kindstötungen auf. Im Jahr 2006 wurden 202 Kinder Opfer von Tötungsdelikten, 2000 waren es noch 293.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Kindst%C3%B6tung
"Man nennt es Kausalität [...]. Haben Sie schon einmal einen Mann gesehen, der kein Täter wurde? Ich schon. Mannsein scheint also keine kausale Ursache für das Tätersein darzustellen, es fehlt das "jedesmal"."
Moment! Gehen wir noch einmal zur ausschlaggebenden Aussage Pleifels zurück: Diese sagt, dass "immer wieder Männer die Täter" seien. Damit legt er, richtig, zunächst eine Korrelation nahe. Es wird damit nicht gesagt, dass jeder Mann gleich Täter sei. Auch Markwardt behauptet das so nicht.
So wie es richtig ist, dass die radikaleren Auswüchse des Feminismus die angesprochene Kausalität zumindest nahelegen, so hat doch z. B. auch Magda recht, wenn sie angesichts von Diagnosen, die auf ein "typisch männliches" Gewalt- und Machtgebahren gehen, ein sehr überempfindliches Reagieren von Männern erkennt. So meinen sich auch hier wieder viele zunächst in ihrer Männlichkeit gegen den Befund, sie seien rohe Täter, verteidigen zu müssen. In Markwardts Text wie auch Pleifels Kommentar wird eine Kausalitätsbehauptung gelesen, die gar nicht geschrieben steht. Ich unterstelle, dass nicht richtig gelesen wird, weil man von vornherein meint, schon verstanden zu haben.
"Das entspricht einem Viertel Prozent (0,25%) aller Männer! Umgekehrt bedeutet das, dass 99,75% aller Männer nicht straffällig werden!"
Beeindruckendes Zahlenverhältnis! Ist aber Augenwischerei, da wir natürlich wissen, dass nur der geringste Teil der Bevölkerung mit einer Strafanzeige vor Gericht landet. Wir erfahren hier zunächst nur, dass diese 0,25% Männer erwischt und verurteilt wurden.
Augenwischerei? Ihnen ist aber hoffentlich schon klar, dass mit einer Stranzeige nicht auch gleich die Schuldfrage geklärt ist: Bislang gilt hier nämlich immer noch der Grundsatz in dubio pro reo oder die Unschuldsvermutung! Im Kanton Zürich wurden 2014 99'031 Straftaten (inkl. Versuche) erfasst- und zwar geschlechterunabhängig. Was die niedrige Aufklärungsrate anbelangt: Die variiert je nach Delikt oder Verbechen sehr stark: In den Bereichen Fahrzeugdiebstahl und Sachbeschädigung ganz allgemein ist diese z. B. ausgesprochen tief und bei Verbrechen gegen Leib und Leben, wo den Strafuntersuchungsbehörden Opfer und Täter zumeist von Anbeginn an bekannt sind, sehr hoch. In den beiden ersteren Bereichen kommt es häufig zu einer Anzeige gegen unbekannt. Und so setzt sich das quer durch das ganze Strafgesetzbuch fort. Das erklärt auch, warum im Kanton Zürich 2014 lediglich 30% aller Straftaten aufgeklärt werden konnten- und das ist, wohlgemerkt, lediglich ein statistischer Durchschnittswert!
Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen: Die Zahl krimineller- und Amok laufender Männer wird selbst durch ekzessive politische Polemik, Sexismus oder pseudo-wissenschaftliche Strömungen nicht signifikant höher ausfallen: Sie bewegt sich im sehr tiefen, einstelligen Prozentbereich, wenn überhaupt, auch wenn das nicht in jederfraus Weltbild passt!
Obiger Kommentar von mir war an MIAUXX gerichtet.
Und nun machen auch wir Nazis mal einen auf Polemik: 200 getötete Kinder stehen wievielen Terroropfern in der Bundesrepublik entgegen..? Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von Jahreszahlen: Jahr für Jahr durchschnittl. 200 überwiegend von Frauen (!) getötete Kinder..! Hier besteht doch eindeutig Handlungsbedarf: Frauen sind Kindstöterinnen, man sollte sie ihnen also von Geburt an präventiv entziehen!
Ich sag's noch einmal: Totaler Bullshit, wirklich.
Sie müssten doch aber gerade durch Ihren neuerlichen Kommentar selbst merken, dass Ihre Zahlenwerke nicht wirklich weiter führen!? Sie schrauben sich unnötig hoch: Niemand hier hat behauptet, dass jeder Mann zum Täter werde; nicht einmal die meisten Männer. Wohl aber ist festzuhalten und nicht zu leugnen, dass die klar überwiegende Zahl aller Gewaltdelikte von Männern verübt wird. Darum geht es hier. Der Popanz, den Sie und einige andere hier daraus machen, rührt wohl daher, dass Sie lesen wollen, wogegen Sie dann so richtig schießen können - auch wenn das halt gar nicht im Text steht.
Ich jubele dem Artikel Markwardts auch nicht zu; dass aber deshalb, weil er uns mit etwas zurücklässt, mit dem nicht wirklich etwas anzufangen ist. Sie aber drängen den Artikel in eine falsche Richtung.
Zurück zur Kriminalstatistik: Von den erwähnten 99'031 erfassten Straftaten gingen lediglich 1'971 Fälle auf das Konto der Verbrechen gegen die sexuelle Integrität, gegen Leib und Leben waren es 4'953. Den Löwenateil machten mit 70'685 Fällen die Vermögensdelikte aus, bei den Freiheitsdelikten waren es 13'712. Den ganzen Rest lassen wir mal der Einfachheit halber ohne nähere Definition unter den Tisch fallen. Nach Geschlecht getrennt sind leider keine Daten verfügbar.
Damit wird klar, dass Gewaltverbrechen ganz allgemein einen vergleichsweise kleinen Teil aller Verbrechen ausmachen- was wiederum Rückschlüsse auf die männliche Gewaltbereitschaft, bzw. das entsprechende Potential im herkömmlichen Sinne zulässt, wenn auch nur in einem ausgesprochen rudimentären Rahmen.
Man muss diesen einen Artikel Markwardts in eine ganze Reihe unzähliger Artikel und 'Forschungsarbeiten' setzen- oder den ganzen Geschlechterdiskurs, so wie er heute geführt wird: Da lässt sich ein bisweilen unterträglich sexistischer und bestürzend vereinfachender Drall kaum leugnen. Das ist sogar der ZEIT kürzlich aufgefallen:
http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner
Solche 'Debatten' bringen niemanden weiter, weder die Frauen, noch die Männer. Und die Schreiberlinge solcher Pamphlete schon gar nicht, da sie in der Regel mit viel Meinung und wenig Wissen Stimmung gegen Männer zu machen versuchen. Wäre hier ein Rechter zugange, spräche man von billigstem Populismus!
Gut, zurück zu, Thema: Richtig, Gewaltverbrechen, also solche gegen Leib und Leben, die sexuelle Integrität und Freiheitsdelikte werden hauptsächlich von Männern verübt. Was sollen wir nun, vor allem angesichts des vergleichsweise niedrigen Anteils von Gewaltverbrechen an allen Verbrechen, mit dieser Erkenntnis im Zusammenhang mit Terrorismus anfangen? Wie bringt uns diese Erkenntnis weiter? Was sollen wir tun?
Es ist doch von jeher so, dass Männer die Aufgabe hatten ihre Familie, ihren Stamm, ihr Volk zu schützen und zu verteidigen. Oder für sie auf Beutezug zu gehen. Männer sind in der Regel dafür auch biologisch ausgestattet und haben diesbezüglich jahrtausendelange Rollen-Erfahrungen verinnerlicht.
Die IS-Terroristen aber auch Leute wie Breivik sind/waren der festen Überzeugung, sie würden Gutes für ihre Gruppe der sie sich zugehörig fühlen, tun. Sie gegen vermeintliche Feinde verteidigen oder sie für das Leid, was sie ihrer Gemeinschaft zugefügt haben bestrafen.
Gewaltanwendung zum Wohle der Gemeinschaft war und ist in einer Gesellschaft Männersache. Von daher sind Männer auch mehr als Frauen prädestiniert in der Selbstverteidigung, Durchsetzung von Eigeninteressen und Bestrafung ihrer vermeintlichen persönlichen Feinde gewaltsam vorzugehen. Und naheliegend, dass bei einigen auch eine krankhafte Übersteigerung der Gewaltbereitschaft möglich ist. Konflikte nur so gelöst werden können.
Auch heute noch wird das Bild des gewaltsamen Mannes, der für eine gerechte Sache tötet, allerorten gepflegt – in den Actionfilmen und PC-Kriegs- und Egoshooter-'Spielen' - die massenhaft schon von 7jährigen Jungs begierig konsumiert und ausgiebig genossen werden.
Die Erfahrung lehrt allerdings, wenn Frauen die Rollen einnehmen, die in der Vergangenheit von Männern eingenommen wurden, kann man von ihnen nicht unbedingt mehr Friedfertigkeit erwarten. Das US-Militär und die israelische Armee werden keine Frauen einstellen, die nicht genauso tötungsbereit sind wie die Männer.
Auch in der RAF waren die Frauen keine Engel …
Frauen töten nun auch vermehrt in Actionfilmen...
Und Frau Merkel macht zwar einen friedfertigen Eindruck, war aber im Gegensatz zum Macho Schröder bereit Soldaten (zum Töten) in den Irak zu schicken ….
usw
Hinsichtlich Markwardts Blogtext hatte ich mit meinem ersten Statement eigentlich schon alles gesagt, was ich dazu sagenswert fand: Wenn man sich auf die falschen Fragen fokussiert, darf man nicht verwundert sein, wenn man nur nichtssagende Antworten erhält.
Meine Antwort an Pleifel war, im Kern: Die Frage lautet aber, ob das das Problem ist. Die Frage ist nach wie vor offen. Ich kenne einfach zu viele Männer, die nie ihre Frauen oder Partnerinnen geschlagen haben, die nie als Sniper unterwegs waren, die sich nicht den Djihad angeschlossen haben, die Deutschland nie am Hindukusch oder in Syrien verteidigt haben (Korrelationen gelten in der naturwissenschaftlichen Statistik ab r2 >, 0,98 als aussagekräftig, hier haben wir eine Korrelation um 0,35 und kleiner). Natürlich wird das gerne anerkannt, aber leider nur, um es im nächsten Moment ersatzlos unter den Tisch fallen zu lassen, weil offenbar in der Formulierung der Empörung selbst die Verwendung von so harmlosen Worten wie "manche" - à la manche Männer, die manches von dem Genannten tun - zu viel der Differenzierung zu sein scheint.
Einige der wenigen Errungenschaften, die ich an unserem Rechtsstaat wirklich gut finde, sind das Verbot der Sippenhaftung, die Unschuldsvermutung und die fehlende Beweislastumkehr. Nur bei der Verurteilung von Männern durch feministische Empathinnen scheinen das Aspekte größtmöglicher Gleichgültigkeit zu sein.
Wenn Sie schon Magda erwähnen, könnte man sich fragen: Ja, was den nun? In geringfügig anderen Kontexten wird Magda nicht müde, alle möglichen geschlechtsspezifischen Unterschiede in vorbildlich feministischer Manier auf gender zurückzuführen, also auf soziale Rollen-Indoktrination. Und da laut feministischer Beschwerde die Hauptlast der Erziehung nach wie vor von Frauen getragen wird, müsste man eigentlich fragen, warum erzieht ihr eure Söhne dann so? Oder sollte man das mit dem gender doch nicht so ernst nehmen, ist bei der "toxischen" Männlichkeit dann doch wieder die Biologie im Fokus, und wie wäre dabei die Toxizität von Genderfrauen und Gendermännerns oder Queers zu bewerten? Fragen über Fragen, und das wenigste, was ich aus feministischer Richtung bislang gelesen und gehört habe, klingt nicht nach Befindlichkeitsmanagement.
Also: Ich habe nicht das geringste dagegen einzuwenden, dass von Klaus, Peter und Anton die Rede sein soll, wenn frau mit den dreien Erfahrung in Sachen Gewalttätigkeit gemacht hat. Ich habe sehr wohl etwas dagegen, von Klaus, Peter und Anton auf männliche Gewalttätigkeit hochzurechnen.