Politische Magie im Puppenheim

Triennale Die Bergen Assembly verwandelt eine biedere norwegische Stadt in einen Hotspot für zeitgenössische Kunst. Die Suche nach einem Quantum politischen Glücks ist eröffnet
Exklusiv für Abonnent:innen
Wo versteckt sich in diesem Büro bloß die politische Magie – hinter dem Schreibtisch? Szene aus Josef Dabernigs Kurzfilm "Hypercrisis"
Wo versteckt sich in diesem Büro bloß die politische Magie – hinter dem Schreibtisch? Szene aus Josef Dabernigs Kurzfilm "Hypercrisis"

Foto: Courtesy of the artist, Galerie Andreas Huber, Wien, und Wilfried Lentz, Rotterdam

Wenn gegen Abend die letzten müden Sonnenstrahlen über die Gebirgszüge kriechen, um die holzvertäfelten Häuserreihen in Dämmerlicht zu tauchen, wirkt Bergen wie eine weichgezeichnete Fototapete. Die zweitgrößte Stadt Norwegens gleicht einem pittoresken Puppenheim: entzückend, keimfrei, bieder. Man kann sich in diesem Moment nur schwer vorstellen, dass das der kulturelle Hotspot Skandinaviens sein soll. Ebenso schwer kann man sich vorstellen, wie sich in diesem Postkartenambiente ein Festival für zeitgenössische Kunst ausnehmen soll.

Suchten Standortpolitiker nach einem kulturellen Aushängeschild für die 280 000-Einwohner-Stadt, beschloss man 2007 die Organisation einer internationalen Kunstschau. Herausgekommen ist dabei nun