„Den Lohn jetzt zu erhöhen, ist zynisch“

Interview Der Online-Händler Amazon könnte zum Profiteur der Corona-Krise werden – auch auf Kosten der Belegschaft, fürchtet ein Betriebsrat
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„Es geht den Amazon-Managern nur um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.“
„Es geht den Amazon-Managern nur um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.“

Foto: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

Seit Jahren kämpfen die Beschäftigen von Amazon für bessere Löhne und eine Bezahlung nach dem Tarif von Einzel- und Versandhandel. In Zeiten der Corona-Pandemie zahlt der Konzern nun zwei Euro mehr pro Stunde, allerdings nur bis Ende April. Es ist ein Anreiz, die Produktivität zu steigern, während sich die Beschäftigten um ihre Gesundheit und den Arbeitsschutz sorgen.

der Freitag: Herr Hoffmann, Sie arbeiten im Warenlager von Amazon in Leipzig. Wie ist die Stimmung bei Ihnen und Ihren Kollegen?

Thomas Hoffmann*: Die Stimmung ist sehr angespannt, wir sind alle ziemlich fertig, können uns kaum auf die Arbeit konzentrieren und denken an fast nichts anderes mehr als Covid-19. Als Betriebsräte werden wir jeden Tag von Kollegen und Kolleginnen angesproc