Viel ist schon über die Streiks der Gorilla-Kuriere in Berlin geschrieben geworden – auch in dieser Zeitung –, und das vollkommen zu Recht, denn diese Streiks sind durch und durch spektakulär. Die Gorillas-Arbeiter*innen wehren sich nicht nur geschlossen, energisch und gut organisiert gegen die ausbeuterische Lieferplattform, die sie beschäftigt. Sie mischen zugleich die hiesige Kultur der Arbeitskämpfe auf. Beeindruckend ist einerseits, wie schnell sie sich organisiert haben. Bereits ein knappes Jahr nach der Gründung des Supermarktlieferdiensts Gorillas, der verspricht, Einkäufe in zehn Minuten auf Fahrrädern überallhin liefern zu können, seit April 2021 also, ist die Gründung eines Betriebsrats in vollem Gange.
Die Kuriere sind im Gorillas Workers Collective organisiert und werden unter anderem von der kleinen, basisdemokratisch organisierten Gewerkschaft der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) unterstützt. Viele der dort organisierten Kuriere haben schon bei Deliveroo, Foodora oder Lieferando gearbeitet und können auf einen reichen Erfahrungsschatz mit praktischem wie strategischem Wissen zurückgreifen. Dieses haben sie seit 2017, als die Arbeitskämpfe gegen Lieferdienste aus London nach Berlin kamen, immer wieder praktisch erprobt. Gleichzeitig heizen sie die Debatte um wilde Streiks an.
Spontane politische und/oder von Gewerkschaften nicht legitimierte Streiks sind in Deutschland illegal. Eigentlich. Vielen Fahrer*innen, die oft nicht aus Deutschland kommen, leuchtet das nicht ein. Ein Fahrer aus Bulgarien, der anonym bleiben möchte, sagte im Gespräch: „Wenn ich mein Gehalt nicht bekomme, streike ich. Was ist daran so schwer zu verstehen?“ Wenn man, wie die Gorillas-Arbeiter*innen, genügend Organisations- und Mobilisierungsmacht hat, ist wild zu streiken also möglich, zumal die Angst vor einer vom Arbeitsgericht bestätigten Kündigung bei vielen gering ist.
Da schneidet sich das Unternehmen Gorillas mit seinen auf Prekarität ausgerichteten Jobs also ins eigene Fleisch. Wilde Streiks sind außerdem von der Europäischen Sozialcharta abgesegnet, weswegen auch Arbeitsrechtler gerade ins Debattieren kommen. Nur Verdi spielt eine komplizierte Rolle: Einerseits will die Gewerkschaft die Kuriere gern bei sich organisieren, sie will die wilden Streiks bisher aber nicht unterstützen. Es ist viel in Bewegung im angeblich so langweiligen Arbeitskampfland Deutschland, mit ungewissem Ausgang – das ist den kämpfenden Gorillas-Arbeiter*innen zu verdanken!
Kommentare 23
An was hängen diese Gorillas, wenn es doch keine üppige Vegetation und Bananen, wie Früchte, ähhh Tomaten mehr gibt, sodann auch zukünftig KI Umgebung mit autonom fahrenden Fahrzeugen die Belieferung der Kunden übernimmt?
Privat wird es für SUV's und elektrisierter Fahrräder die neue Ordnung in den Straßen auch nicht mehr geben können, da dies den autonomen Verkehr stören würde. Einzig bleibt das zu Fuß gehen, als einzige analoge Ausübung übrig.
Weiter werden wenige Gorillas als Beutelfüller in Supermärkten ohne Publikumsverkehr prekär arbeiten dürfen, oder in den zugehörigen indoor Plantagen, mit noch schlechteren Konditionen wie bisher üblich.
Die neue Welt die hier entsteht ist eine riesengroße KI Quarantäne für neue Home Office, wie Müll verarbeitende Modelle.
Ich will nur klar machen, das der jetzige Sinn von einer Arbeitswelt, an die wir noch festhaltend glauben nicht überleben wird und wir alle keine Ahnung haben, was da auf uns zurollt und unser zusammenleben in nicht gedachte Bereiche hinein verändern wird.
Das Sinnbild vom Helden+*innen der Arbeit verliert seinen haftenden Untergrund, um wie in mythologischer Denke weiter machen zu können.
So gesehen bekommt auch ein Herr Welzer mit futur zwei seine Autofreien Städte und Energieeinsparungen auf anderen Gebieten, aber nicht so wie in seinen Traumdarstellungen erdacht.
Es war schon immer mühsam, Neues zu denken und noch mühsamer, gewohnte Pfade zu verlassen und Neues zu tun. Das Beispiel der Gorillas steht da in einer langen Tradition von Prozessen zwischen Umwälzungen und Beharren auf Altbekanntem.
Gewerkschaften und Gewerkschafter haben ihren Verdienst. Leider liegt der in der Vergangenheit. Wenn sie sich nicht entbehrlich machen wollen, sind - auch schmerzhafte - Lernprozesse notwendig. Die Zeiten, in denen gewählte oder selbsternannte Führer sagen, wo es lang geht und die Gefolgschaft brav hinterhertrottelt, sind aus meiner Sicht vorbei.
Dies zeigt das Beispiel Gorilla sehr anschaulich. Und auch andere.
Meine Hoffnung wächst wieder. ;-)
Wilde Streiks finde ich gut.
Unter zwei Voraussetzungen:
erstens, dass sie sich nicht gegen die ohnehin Prekären und Abgehängten richten,
zweitens, dass die Richtigen dadurch wild werden (auch wenn sie es mühsam kaschieren).
Traumdarstellung Fleischindustrie:
Also wir werden in zukünftiger Zeit nur noch glücklich produziertes Fleisch über Massentierhaltung erhalten. Es wird ein Chip ins Ohr der Tiere gesetzt und die Gesundheitsdaten erzählen, wie man die Haltung betreiben muss. Tiere werden nur noch nach diesen Daten kategorisiert und das Wort Tier sein Sein im philosophischen bekommt einen neue Sinndeutung.
Vorsicht ist geboten, da dies auch beim Menschen ein Ziel sei, wie auch geschäftstüchtige Einnahmen über neue Home Office Arbeit dies verspricht. Da braucht man nicht mal mehr online einkaufen, weil die Wahl der Lebensmittel für jede Person über diese Gesundheitsdaten erfolgt, wie auch Bewegungsprogramme und Lifestyleanregungen.
Wie protestiert man dagegen?
Ebenso, wie kann man hier andere Lebensmodelle noch erarbeiten und darf man das dann noch?
Ich weiß es nicht.
Und zu guter Letzt:
Was machen all die vielen Schreiber beim Freitag, die nicht in Festanstellung gesichert sind?
"ausbeuterische Lieferplattform"
Sind das nicht alle Lieferplattformen. Es wäre doch ein Wettbewerbsnachteil deutlich mehr zu zahlen.
Die Fleischindustrie, Amazon, alles Unternehmenskonzepte die auf billigen Arbeitskräften beruht.
Brauchen wir für diese Unternehmen Fachkräfteeinwanderung.
Wir brauchen einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag. Wohlhabend werden diese Menschen dann auch nicht, aber ein richtiger Schritt.
"Was machen all die vielen Schreiber beim Freitag, die nicht in Festanstellung gesichert sind?"
Ich kann jedem Jugendlichen nur empfehlen, macht eine anständige Berufsausbildung, sonnst kommt ihr in die Schiene Niedriglohn und Hartz 4.
Ein Garant für einen auskömmlichen Lohn ist das zwar auch nicht, aber in den 20ern hat man in D gute Chancen,
Zitat: "Was machen all die vielen Schreiber beim Freitag, die nicht in Festanstellung gesichert sind?"
Ein gute und berechtigte Frage.
Eine fehlende Festanstellung wird für die betreffenden Personen aber vor allem dann zum Problem, wenn man als sogenannter "Freiberufler" bzw. Selbständiger im Monat so wenig verdient, dass es gerade einmal für die Miete reicht.
Wenn man keine Festanstellung hat, aber als Freiberufler 10.000 Euro oder mehr im Monat verdient, ist es sicherlich kein Problem.
Ich weiß nicht, was die "Schreiber beim Freitag" an den anderen Wochentagen (Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) verdienen, die Fahrradkuriere bei den Gorillas werden mit Sicherheit keine 10.000 Euro im Monat verdienen - wie die inzwischen über 700 Abgeordneten aka "Volksvertreter" im Deutschen Bundestag - unabhängig davon, ob sie eine Festanstellung haben oder nicht.
Ich weiß jedenfalls, dass ich keinen Cent dafür bekomme, aber für mich ist das Schreiben von Kommentaren eine therapeutische Maßnahme und aktive Gesundheitsvorsorge, weil ich sonst die Ignoranz, Arroganz, Dekadenz, Heuchelei, Doppelmoral, Verlogenheit und Scheinheiligkeit vieler Politiker, Ökonomen, Finanzwissenschaftler und Journalisten nicht ertragen könnte und mich mit einem Strick um den Hals aufhängen oder einem Loch im Wald einbuddeln müsste.
Warum fallen mir jetzt spontan die Namen Angela Merkel, Markus Söder, Sebastian Kurz, Friedrich Merz, Christian Lindner, Karl Lauterbach, Andreas Scheuer, Olaf Scholz, Bernd Raffelhüschen und Hubertus Pellengahr ein? (Diesen Gefallen mit dem Strick um den Hals tue ich diesen Damen und Herren aber nicht. Das könnte den angeblich "christlichen", "freiheitlichen" und pseudo-sozialdemokratischen Herrschaften so passen.)
Zitat 1: "... aber in den 20ern hat man in D gute Chancen"
Schon wieder eine dieser neoliberal-konservative Bullshit-Phrasen, Schönsprechwörter und Sprechblasen wie
"Sozial ist, was Arbeit schafft",
"Leistung lohnt sich" bzw. "Arbeit muss sich lohnen",
"Nullwachstum",
"notleidende Banken"
"Geht es der Wirtschaft gut, dann geht es allen gut“,
"Deutschland geht es gut",
"Steuersünder" ("Steuersünder" sind keine kleinen dummen Sünderlein, die im Supermarkt eine Tafel Schokolade oder eine Buddel Schnaps klauen, das sind Kriminelle, die die Allgemeinheit Jahr für Jahr um Milliarden bescheißen)
usw.
Auch beim Lotto hat man "Chancen" auf sechs Richtige und diese Chancen sind im Vergleich zum Arbeitsmarkt sogar für alle Bürger gleich.
Dagegen sind die Ausschüttungsquoten beim Lotto nicht immer gleich. Manche Lottospieler freuen sich zu früh, wenn sie keine 10 oder 20 Millionen Euro gewinnen, sondern nur lausige 300.000 Euro, weil zu viele Lottospieler die richtigen Zahlen getippt haben.
Wenn man in der Wüste am Verdursten ist, dann braucht man Wasser und keine "Chancen" irgendwo und irgendwann eine Oase bzw. ein Wasserloch oder eine Tankstelle zu finden.
Am einfachsten und besten ist es, man wird reich oder sogar hyperreich geboren. Ein solcher "Leistungsträger" qua Geburt braucht weder eine "anständige" noch eine unanständige Berufsausbildung und lebt von seinen Dividendenzahlungen, Mieteinkünften und anderen "Investments" und das in den allermeisten Fällen wesentlich besser als ein Bürger mit einer "anständigen Berufsausbildung".
Heiraten wäre auch noch ein lukrative Möglichkeit. Ein "Leistungsträger" der Gesellschaft kann auch eine arme Bürgerin mit einer Berufsausbildung heiraten bzw. umgekehrt. Aber ein armer Bürger mit einer Berufsausbildung sollte keine arme Bürgerin mit einer Berufsausbildung heiraten. Bei den Mieten und Immobilienpreisen reichen heutzutage manchmal zwei lohnabhängige Einkommen nicht mehr für ein "auskömmliches" Leben.
Zitat 2: "... ein Garant für einen auskömmlichen Lohn ist das zwar auch nicht ..."
Warum nicht? Hat Gott etwas dagegen oder vielleicht der Teufel oder die Marsianer oder die Romulaner oder Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise?
Ah, ich habe einen Verdacht. Dieser Putin aus Russland hat etwas dagegen, dass Arbeitnehmer in Deutschland für ihre Arbeit einen "auskömmlichen Lohn" bekommen. Wie macht der Putin das? Wie macht der das?
Ob der "Sylvesterkracher" das einem dummen und ungebildeten Menschen wie mir, der keine anständige Berufsausbildung nicht hat und weder Lesen noch Schreiben und auch nicht Rechnen kann, das erklären kann?
Und was sagen die "gebildeten" Längsdenker und Verschwörungsleugner von Tagesschau, Tagesthemen und heute-journal zu den "Chancen" und der Verteilung der "Chancen" in diesem unserem Lande? Was sagt der "Obergefreite" Jan Böhmermann dazu? Was sagt der Geschäftsführer von Pro Sieben, Daniel Rosemann, dazu?
Fragen über Fragen und keine Antworten auf dem Planeten der unbehaarten Affen.
Ich weiß nicht welche Berufe noch diese Sicherheit bieten, die hier geglaubt wird?
Nach 4 Berufen denke ich, ich gehe zur Cosa Nostra, wenn ich die Chance bekomme.
Danke und ich habe gut gelacht über ihre witzigen Kommentare.
Eine Verbeamtung wäre hilfreich. Nicht umsonst ist das mittlerweile das Ziel vieler Menschen. Ansonsten ist keine Arbeitsstelle sicher. Alle sind abhänging von den Zahlen, die die Aktionäre (insbesondere BlackRock) glücklich machen.
Ab 50 wird das besonders bitter. Dann beginnen 15 kritische Jahre...
Jetzt schreib ich mal was zu den 4 Berufen.
Das ist kein Vorteil, da man dies in der Arbeitswelt gar nicht so will, dass Menschen zu viel andere Einsichten erfahren können, wie auch haben und dann herum hüpfen von Arbeitgeber zu Arbeitgeber, wenn einem die Konditionen nicht passen, weil so die Macht der Arbeitgeber schwindet.
Spring mal von Zahntechnik zu Schreiner und erklär das den Arbeitgeber damit, dass die Art der Arbeit keinen unterschied macht und nur die Materialien sind anders die man verwendet.
Außer das man beim Schreinern darauf achten muss, nichts zu verschneiden und falsch zu arbeiten, da Holz ein Material ist das man nicht wie bei der Zahntechnik, ein hin modellieren mit Wachs möglich sei, um das fertige Produkt zu erhalten. Aber das räumliche positiv und negativ denken über einzelne Arbeitsschritte ist bei beiden Berufen gleich.
Es war auch keine Absicht 4 Berufe zu erlernen. Hat sich ergeben durch verschwinden von Industriezweigen, wie etwa bei der Porzellanindustrie und dort in dieser Branche habe ich eine Techniker Ausbildung und könnt Betrieb leitender Assistent sein.
Auch durch mein verstehen von Lohnabhängiger Arbeit, was bei mir besagt, es dient nur soweit, um das zu verwirklichen zu können, was mich selber interessiert. Das ging bis zu einer Zeit ganz gut im Handwerk, doch auch da sind Automationsveränderungen eingezogen und da kann man gleich schnöde Fließbandarbeiten annehmen.
Das kreative??? Nun auch da bin ich eigentlich old old old school und habe dadurch einen anderen Umgang und Ideen damit, die leider nicht im jetzigen Zeitgeist gefragt sind.
Übrig bleibt die Aktienwelt mit dem Wissen was ich durch mein Leben erfahren habe und siehe da, da trägt dies sogar Früchte.
Ich hatte sogar mal Wohnungen in Berlin Matternstr. angemietet und wollte die an Wochenend Touristen weiter vermieten, doch dann kam 1 Jahr später Airbnb und aus der Traum.
Ja das stimmt.
Ausbildungen werden überschätzt.
Ich habe das Gerede von der 'Qualifizierungsoffensive' (FDP, 1980er Jahre) leider zu Ernst genommen. 3 abgeschlossene Ausbildungen, 1 abgebrochenes Zweitstudium. Letzteres habe ich für eine amour fou geopfert. (Da hat es dann eine Zeitlang nicht nur im Kopf geraucht.)
Was Ihre Option angeht: Das wäre eine pragmatische Lösung.
Deutschland soll für Mafiamitglieder sehr attraktiv sein. Hier können Sie in punkto Effektivität noch dazulernen.
Ach was.
In heutigen Zeiten beginnen in Deutschland die kritischen Jahre mit der Geburt. Ich lese jetzt Cioran (Vom Nachteil, geboren zu sein) und als Nachschlag noch ein wenig Nietzsche.
Die Nacht will strukturiert sein.
Probieren Sie doch aus Karriere in Russland zu machen.
Vermutlich haben Sie nicht die 90er erlebt, Generation Praktikum, dagegen haben sie heute wesentlich bessere Bedingungen für qualifizierte Menschen. Natürlich keine paradiesischen Zustände. Dann sagen Sie mir doch wo diese herrschen. Ich kenne viele Menschen die eine Berufsausbildung absolviert haben und auskömmliche Löhne haben.
Danke. Ja.
Die 1980er habe ich erlebt, dass man hier neue Modelle im Umgang mit Arbeit ausprobiert hat und dies möglich war, weil man den Freiraum für diese Nischen gefunden hat.
Ich kannte soviel Menschen die nur 30 Stunden Wochen arbeiteten oder sogar weniger und sich mit anderen Dingen beschäftigten an die Sie geglaubt haben, dass dies Erfolg bringen könnte.
Selbst meine Weiterbildungen habe ich zur Hälfte im "Home Office" absolviert und habe eigentlich nur zu den Prüfungen gelernt und bin zu den Prüfungen erschienen, die Restzeit war ich mit anderen Dingen beschäftigt.
Warum habe ich das so gemacht? Weil es ging und machbar war.
Wir als Eltern haben dies sogar an unser Kind weiter vererbt und ich muss sagen da läuft das ganz gut, mit dem was machbar ist in der heutigen Zeit und erinnert mich an das arbeiten in der Porzellanindustrie:
Wichtigster Werkstoff ist hierbei Gips und eine Drehscheibe auf der man eine Art Verschalung aufbaut in der man angerührten ohne Klumpen Gips eingießt und dann wartet bis ein Abbindefestigkeit erreicht ist. In dieser Wartezeit haben all die diese Arbeit ausübten private arbeiten erledigt.
Ist die Festigkeit vom Gips soweit erreicht das man das beformen anfangen kann, hat man ca. 5 min. Zeit 4/5 tel der angeforderten vorgestellten Arbeit zu erledigen und muss sogleich wieder in die private Warteschleife bis der Gips vollständig abgebunden hat.
Das letzte 5tel der Arbeit kann bis zu einem Monat dauern.
An diese Jobs ist man nur über Vetternwirtschaft gekommen. Die Vetternwirtschaft war der Grund, warum ich da beim Porzellan nicht überlebt habe und familiäres kennen war der Grund für den Arbeitsplatz von meinem Sohn. Das hat doch Mafiacharakter.
Bei mir ist das heutzutage schwierig, die neuen Modelle der Start Ups mit meinem verstehen von Arbeit, da kann ich nicht hingehen und neue Nischen finden ist im analogen schon leicht, nur mit dem dann ausgiebig damit Geld zu verdienen läuft eigentlich nicht, da man die Idee klaut und neu modisch digitalisiert, wie auch das analoge keinen Wert hat.
Das ist wie beim erfinden und dies erfundene zur Marktreife zu führen. Instrumentenbau und Ideenklau, wie aber auch in der Kunst ist zwingendes muss um Erfolg zu haben. Die die wirklich hinter diesen Ideen stecken gehen leer aus.
Ich habe noch unterlagen von der Gemina aus Nürnberg worin beschrieben wird, wie Firmen deine Erfindung sabotieren und klauen werden. Das hat auch Mafiacharakter und ist überall gängige Praxis.
Ich habe das auch nur hier rein gesetzt, damit mal anders über Arbeit nachgedacht wird und nicht diesen alternativlosen 1 und 0 Schema weiter verfallen wird. Das ist doch grausam, weil das digitale Kreativität beraubt, die neue Formen im Umgang mit der Welt ermöglichen, in der wir eventuell auch leben wollten.
Eine naive Frage nach dem ersten Überfliegen des Textes: Es gibt doch einen Patentschutz - und dazugehörige Behörden?
Meine Erinnerung sagt mir in Hinblick auf Nischen: wir waren hier in D schon mal wesentlich weiter und offener. In den 1980ern und Anfang der 1990er. Vor allem, was den (Erfinder) Geist und dessen Materialisierung betrifft. In jenen Tagen weht ein leiser Hauch von 1968 2.0, ehe er durch Braunkohle und andere 'Duftstoffe' ersetzt wurde.
Den Fall der Mauer habe ich vor dreißig Jahren mit Argwohn und Misstrauen begleitet, von Feiern bei mir keine Spur. Durch familiäre Bande kannte ich den östlichen Teil des Landes. Mein Hang zu Unmittelbarkeit und Intuition hat mir da sehr geholfen. (Dass die Stasi mich anwerben wollte, hat mich an deren Verstand - frei nach den Marx-Brothers zweifeln lassen.)
Vergangenheitsbewältigung der anderen Art.
Zitat 1: "Probieren Sie doch aus Karriere in Russland zu machen."
1a) Wann und wo habe ich gesagt, dass ich "Karriere" machen will?
1b) Wenn ich Karriere machen wollte, warum ausgerechnet in "Russland"? Russland ist mir im Winter noch immer zu kalt. Ich mag den Winter nicht. Aber vielleicht steigen auch dort die Temperaturen mit der Klimaänderung. Die Klimänderung hat in diesem Sinne auch "positive" Seiten.
Kann man in den USA, Österreich, Südafrika, Irland, China, Canada, Chile oder Argentinien keine Karriere machen?
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Zitat 2: "Vermutlich haben Sie nicht die 90er erlebt, Generation Praktikum, dagegen haben sie heute wesentlich bessere Bedingungen für qualifizierte Menschen."
2a) Mit der Vermutung liegen Sie komplett falsch. Ich habe eben nicht nur die 1990er erlebt, sondern auch noch ein paar Jahre bzw. Jahrzehnte davor. Das erweitert den historischen Horizont ganz erheblich. Ich kenne sogar noch Zeiten, als das Fernsehprogramm durch Werbung unterbrochen wurde und nicht umgekehrt, wie dies heute bei den privaten Sendern der Fall ist. (Wenn ein Werbespot kommt, mache ich immer den Ton aus. Geht ganz einfach mit der "Mute"-Taste auf der Fernbedienung.)
Es soll nach dem Zweiten Weltkrieg sogar Zeiten gegeben haben, in denen Zeitungen wie der "Spiegel" als "Bollwerk der Demokratie" bezeichnet wurden. Heute ist der Spiegel bei Lichte betrachtet ein neoliberal-konservativ nationalistische Maschinenpistole.
Aus diesem Grund kenne ich auch noch Zeiten, wo es Arbeitsplätze gab und keine befristeten "Jobs". In diesen Zeiten konnten auch Menschen, die keine Berufsausbildung hatten, von diesen Arbeitsplätzen leben und mussten nicht als Hartz IV-Aufstocker von der Allgemeinheit auf das Sozialhilfeniveau aufgestockt werden, damit sich die Arbeitgeber und Unternehmen eine goldene Nase verdienen und Jahr für Jahr milliardenschwere fette Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten können.
Wie viele Hartz IV-Aufstocker im Jahre 2021 haben eine oder vielleicht sogar zwei abgeschlossene Berufsausbildungen oder glauben Sie tatsächlich, dass alle Hartz IV-Aufstocker brunzblöd und "ungebildet" sind? Ich gehe davon aus, dass es sogar einige darunter gibt, die drei oder vier abgeschlossene Berufsausbildungen haben.
2b) Die "wesentlich besseren" Bedingungen, die "qualifizierte" Arbeitnehmer heute im Vergleich zur "Generation Praktikum" der 1990er Jahre vorfinden, haben ihre Ursache vor allem im Babyknick bzw. der sinkenden Zahl junger Bürger.
Heute muss man nehmen, was man kriegen kann. In unserer Firma gibt es Berufsanfänger, bei denen man sich fragt, wie sie die Abschlussprüfung bei der IHK usw. geschafft haben und vor 30 oder 40 Jahren wären sie wahrscheinlich auch durch die Prüfung gefallen. Aber man kann nicht 90 Prozent bei der Prüfung durchfallen lassen. Dann wird eben das Niveau abgesenkt, damit 90 Prozent die Prüfung schaffen und nur 10 Prozent durchfallen.
Das gilt analog auch für viele akademischen Abschlüsse wie den "Bachelor" und den "Master".
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Zitat 3: "... Natürlich keine paradiesischen Zustände. Dann sagen Sie mir doch wo diese herrschen."
Ich will keine "paradiesischen" Zustände, deshalb erübrigt sich auch die Antwort auf die Frage, ob es die gibt und wo diese gegebenenfalls herrschen. Sehr wahrscheinlich gibt es sie nicht, jedenfalls nicht auf dem Planeten der unbehaarten Affen.
Was ich will, das sind ganz normale Zustände, in der Bürger, die Vollzeit arbeiten, von ihrer Arbeit "auskömmlich" leben können und eine Lebensperspektive haben, unabhändig davon ob sie eine abgeschlossene Berufsausbildung als Handwerker, Krankenschwester, Bäcker, Arzthelferin oder einen akademischen Abschluss als Diplom-Physiker oder Doktor der Mathematik haben oder nicht.
Eine einfache Frage: Wenn jeder Schüler einen "qualifizierten" Berufsabschluss hätte, wer wischt dann den alten Menschen in der Soniorenresidenz für 10 Euro brutto pro Stunde den Hintern ab?
Der Herr Merz von der CDU, Dr. Markus Söder von der CSU, Herr Lindner von der FDP, Olaf Scholz von der SPD sicherlich nicht?
Vielleicht Angela aka "Mutti" Merkel. Wenn "Mutti" jetzt in Rente ist, dann hat sie doch jede Menge Zeit dafür. Außerdem wäre das dann die erste sinnvolle Tätigkeit in ihrem Leben. Hoffentlich kann sie das auch. Da habe ich begründete Zweifel. Mit den Händen eine "Raute" formen zu können, das reicht jedenfalls nicht aus. Bei ihren grobmotorischen Fähigkeiten drängt sich der Verdacht auf, dass sie sich alle 60 Sekunden lang fünf Minuten lang die Finger waschen muss.
Oder wollen Sie mir erzählen, dass man für die Arbeit als Fahrradkurier usw. eine mehr jährige Ausbildung oder sogar einen akademischen Abschluss braucht?
Und jetzt wären wir wieder beim Thema des Artikels.
Patentschutz ist sowas von teuer und welchen wollen wir nehmen, den für die BRD oder Weltweit? Weiter darf man den immer wieder Jahr für Jahr neue verlängern und soviel kann ich am Anfang mit dieser Idee einer umgebauten Gitarre nicht verdienen, so das ich gegen andere große Firmen ankomme. Diese Firmen sehen sich die Ideen genau an und warten dann ein Jahr, um in kleinen veränderten Details eine Kopie auf den Markt zu bringen, da hilft mir dann auch kein Patentschutz, weil diese Kopie den rechtlichen erlaubten Rahmen für eine weitere eigenständige Marktreife erlaubt.
Ist wie in der Kunst. Nimm was, veränder 30% und schon darf man das.
Das mit den familiären Banden kenne ich auch in negativer Form und habe das versucht nicht weiter zu vererben.
Und jetzt lass ich das Thema mit den Gorillas, denn die suchen eh nach ihrem Tarzan, der sie in ein neues Bananenparadies führen soll.
Da sieht man mal wieder dass man als Startup Anfangs einfach überfordert ist und Hilfe braucht. Gorillas braucht z.B. auch einen <a href="https://www.ifb.de/news/arbeitskampf-bei-gorillas-hoechste-zeit-fuer-einen-betriebsrat/5082">Betriebsrat</a> der sich für die AN eingesetzt und onhne Angst vor Kündigung zu haben. Habe aber gelesen, dass das Unternehmen jetzt einen wählt. Das ist ein Schritt in die richtig Richtung.
Die "wesentlich besseren" Bedingungen, die "qualifizierte" Arbeitnehmer heute im Vergleich zur "Generation Praktikum" der 1990er Jahre vorfinden, haben ihre Ursache vor allem im Babyknick bzw. der sinkenden Zahl junger Bürger.
Heute muss man nehmen, was man kriegen kann. In unserer Firma gibt es Berufsanfänger, bei denen man sich fragt, wie sie die Abschlussprüfung bei der IHK usw. geschafft haben und vor 30 oder 40 Jahren wären sie wahrscheinlich auch durch die Prüfung gefallen. Aber man kann nicht 90 Prozent bei der Prüfung durchfallen lassen. Dann wird eben das Niveau abgesenkt, damit 90 Prozent die Prüfung schaffen und nur 10 Prozent durchfallen.
Das gilt analog auch für viele akademischen Abschlüsse wie den "Bachelor" und den "Master".
Das ist wohl unser kleinster gemeinsamer Nenner.
Bachelor bei REWE: 1 Jahr Regale einsortieren und 1 Jahr Schule.
"Wenn jeder Schüler einen "qualifizierten" Berufsabschluss hätte, wer wischt dann den alten Menschen in der Soniorenresidenz für 10 Euro brutto pro Stunde den Hintern ab?"
Ja es gibt Mangelberufe und es gibt einen Verdrängungswettbewerb.
Allerdings haben wir auch eine verstärkte Zuwanderung seit 2015.
1,8 Millionen Hartz4-ler haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Wenn Sie die Kohlzeiten so loben, muss man dazusagen, dass die Ansprüche wesentlich niedriger waren. Ja es gab damals mehr tarifgebundene Arbeitsverhältnisse,
Man kann die jetzigen Bedingungen nicht ändern, deshalb halte ich eine Berufsausbildung für wichtig, wie gesagt kein Garant, aber ohne Ausbildung ist der Absturz vorprogrammiert.
Was soll dieser Hype?
Und wieso kommen die eigentlich immer auf die völlig kranke Idee, in Städte mit der höchsten Arbeitslosigkeit zu ziehen, sind die nur dumm oder fahren die bloß ihre Yuppiemieten und ihre ständigen Flugtickets ein?
Die leben ja wohl eher selten wie ihre --von ihnen und für sie vertriebenen-- Vormieter im Beton der Vorstadt, das wären ja auch viel zu viele Leerkilometer und so "unflexibel".
Fahren die solidarisch Essen auf Rädern für Senioren?
Nein!
Sondern für Dauertouristen und faule Spätkäufer-Yuppies in ihren großstädtischen Zweitwohnungen deutsche Pizza, vom Schnellbeschiss und von ihnen kaputtgemachten Restaurants, --die voll lecker immer weiter an Qualität sparen müssen-- und jetzt schiessen sie auch noch die Supermärkte ab.
Wo soll man denn dann demnächts als Prol einkaufen?
Die haben doch noch nicht mal Fahrräder, sondern machen sich mit den immer fetter werdenden Reifen ihrer Motorräder auf Fahrrad- und Gehweg breit.
Nicht gegen echte Radler und als potentieller Kindermörder gegen Fußgänger und Hunde, sondern gegen Autos war das Motto ihrer Vorläufer.
Wohl keine Eier für die Straße?
Nee, demnächst gibts dann wohl Streik gegen gepflasterte Strassen, die dann natürlich bald weg müssen, weil man zu bequem ist, den Arsch aus dem Sattel zu heben; weshalb man ja auch Rückenschmerzen von Billigtaschen bekommt.
Derselbe Hype wie zum, bei "linken" Kapitalisten so beliebten "bedingungslosen" Grunzeinkommen, das die Ausbeutung des Trikonts perfekt machen soll; einzige Bedingung: Massenmord für Rohstoffe.
Und "Kuriere" sind das eh nicht, das sind ferngesteurte Borgdronen, die kaum einen Strassennamen kennen und die FAU hat sich genau wie Verdi --bevor es Äppdreck gab-- jahrzehntelang einen Scheiss interessiert für echte Kuriere und macht es auch weiterhin, denn echte Kuriere fristen auch weiterhin ihr Leben als Zwangsselbstständige und müßen zusehen wie ihnen Amateure die Jobs klauen.
Zwangsselbstständigkeit hat übrigens die erste Schröder-Regierung auf dem Kerbholz, weil sie sich bereits im Wahlkampf auf Befehl von Lobbyisten für 4 statt 2 Kriterien der "Scheinselbstständigkeit" fett machte.
Wer ein Smartphone besitzt, ist zudem kein Opfer, sondern Täter, Lakai und Komplize des Kapitals, denn es gibt hier kein Smartphone ohne den 2. Kongo-Holocaust, den aber voll korrumpiert niemand interessiert; der erste brauchte auch bloß 100 Jahre, um dagegen zu protestieren und am liebsten hochgestreckt in der Hand das Produkt des 2.
Hauptsache Identität stimmt: Für die Möglichkeit des "Likes" von 11 Selbstmorden für Apple in China mußten ja auch bloß 5-6 Millionen für das Koltan geschlachtet werden.
Man muß also Völkermörder sein, um den Job zu machen und nicht wie echte Kuriere mit Funkgerät, eigener Tasche und eigenem Rad und vor allem mit Stadtplan anstatt Navi, denn ohne geht nicht.
Rosa Luxemburg hätte übrigens kein Handy gehabt