Die Jungs haben sich verzockt

#metoo Toxische Arbeitskultur und Online-Hetze gegen Entwicklerinnen: Frauen machen seit Jahren auf die Misogynie in der Spieleindustrie aufmerksam. Nach Sexismus-Skandalen will die Gaming-Branche diverser werden. Meint sie es endlich ernst?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2022
Geht doch! Cosplayerin posiert als Polizistin aus „League of Legends“
Geht doch! Cosplayerin posiert als Polizistin aus „League of Legends“

Foto: Nguyen Huy Kham/Reuters

„Ich bin überrascht, dass ich überlebt habe.“ So fasst Nathalie Lawhead ihre Erfahrungen in der Videospielbranche zusammen. Die Game-Designerin machte 2019 Schlagzeilen, als sie Jeremy Soule, der die Musik zum populären Rollenspiel The Elder Scrolls V: Skyrim komponiert hat, der Vergewaltigung bezichtigte. „Wir sind an einem Punkt, wo so ziemlich jede Frau in der Videospielbranche ihre eigene Horrorgeschichte erzählen kann“, sagt sie. Und berichtet dann von Frauengruppen, die sich auf Events wie der „Game Developers Conference“ gegenseitig vor übergriffigen Kollegen und K.-o.-Tropfen warnen müssten.

Die Spieleindustrie gefällt sich in ihrer Außendarstellung als „hippe“, „diverse“ Branche. Ein