Ob Twitch oder Gamescom: Der krasse Sexismus der Gaming-Szene

#MeToo Mit dem Livestreaming von Videospielen wird sehr viel Geld verdient – vor allem von Männern, die Frauen in der Branche belästigen und missbrauchen. Die Frauen wiederum sollen meist nur eines sein: „schön, sexy und lieb“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2023
Wie in animalischen Vorzeiten: Männliche Entscheidungsträger bestimmen, was in den Stream kommt
Wie in animalischen Vorzeiten: Männliche Entscheidungsträger bestimmen, was in den Stream kommt

Foto: Christoph Papsch/Laif

So beginnt für Rebecca Raschun das Business-Meeting beim Geschäftsführer einer großen Berliner Streaming-Agentur: „Sei das cute, liebe und sexy Gamer-Girl. Verrate niemandem im Stream, dass du in einer Beziehung bist, das verkauft sich nicht.“ Raschun, alias JustBecci, hat fast 40.000 Follower*innen auf Twitch und steht für führende Unternehmen der Branche vor Kamera und Mikro. Zum damaligen Zeitpunkt hat sie schon ein paar Jahre Negativ-Erfahrungen im Streaming-Business hinter sich.

Was dann aber folgt, lässt selbst die hart gesottene Streaming-Veteranin sprachlos zurück: „Schau, dass du beim Just-Dance-Tanzen nicht aussiehst wie eine polnische Nutte“, sagt der Agentur-Chef zu ihr. Raschun steht, einmal mehr, vor einem Problem