„You need to calm down“

USA Die „Pinkhouse Defenders“ verteidigen die letzte Abtreibungsklinik Mississippis gegen religiöse Belagerer
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2019
Für keine Handvoll Dollar: Derenda Hancock (r.) verteidigt das rosa Haus
Für keine Handvoll Dollar: Derenda Hancock (r.) verteidigt das rosa Haus

Foto: Brendan Smalowski/AFP/Getty Images

Es ist sieben Uhr morgens, der Himmel hängt tief über Jackson, Mississippi. Dort, wo der Fondren Plaza die North State Street kreuzt, sitzt ein alter Mann im Campingstuhl am Straßenrand. Stoisch blickt er vor sich hin, als würde er an einem See sitzen und Forellen fischen. Aber statt einer Angel hat er Plakate neben sich aufgestellt. „Let me pray for you“ steht auf dem einen, „Pray to end abortion“ auf dem anderen. Er wartet nicht auf Fische, er wartet auf Frauen. Frauen, die mit dem Auto den Fondren Plaza hochfahren, Richtung Pinkhouse. Dann steht der Mann auf und fragt durch das geschlossene Beifahrerfenster: „Darf ich für Sie beten?“

Dreißig Meter weiter steht Derenda Hancock und zieht an ihrer Zigarette. „Das ist nu