Fremd in allen Milieus

Freigeist Kurz vor seinem Tod hat der SPD-Intellektuelle Peter Glotz noch seine Autobiographie geschrieben
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Man hat Peter Glotz, der Ende August letzten Jahres mit 66 Jahren gestorben ist, als typischen Politiker der BRD bezeichnet, eine Art letzten Westler. Aber typisch war er für nichts. Er passte nicht zu den Rechten und nicht zu den Linken, nicht an die Uni und nicht ins Bierzelt. Er war kein "Kennedy", wie man in den sechziger Jahren in der SPD die strahlenden jungen Hoffnungsträger nannte, aber natürlich auch kein "Urgestein". Kaum meinte man den Zusammenhang seines Denkens verstanden zu haben, überraschte er mit seiner stets leicht grummelnden Fürsprache für Privatfernsehen, Studiengebühren oder zuletzt für Erika Steinbachs "Zentrum für Vertreibungen". Solche Überraschungen schienen ihm Spaß zu machen. Anhänger hatte und wollte e