Der Sturm"Xynthia" im Februar hat an der Antlantikküste bei La Rochelle 50 Todesopfer gefordert und eine ganze Wohnsiedlung absaufen lassen. Warum? Weil Baugenehmigungen auf einer schmalen Landzunge erteilt wurden, die vom Wasser richtig eingeschlossen ist und somit diese Baugenehmigungen gefährlich waren. Nach der Katastrophe beschloss also Paris, alle Häuser dort abzureißen und das gefährdete Gebiet zu renaturieren. Das stand groß in den Zeitungen. Aber die Eigentümer der Häuser wollten nicht, obwohl Paris Entschädigungen gezahlt hätte. Nein, sie demonstrierten, sie wehrten sich ... mit Erfolg. Nun hat Paris einen anderen Kurs: Es werden höhere Deiche gebaut, und in den Zeitungen steht, dass so eine Katastrophe erst in 10.000 Jahren wieder passieren würde. Sowas erlebe ich hier andauernd. Da wird von Paris aus etwas beschlossen, Leute tun sich zusammen, wehren sich und Paris rudert zurück. Nicht nur das. In vielen Gesprächen über die Wirtschaft, über den Kapitalismus, die Krise, Griechenland, die deutsche Rolle in der EU, immer wieder höre ich das Wort: Revolution. Revolution liegt in der Luft. Das höre ich andauernd, hier in diesem Land, das immerhin jedes Jahr am 14. Juli seine Revolution von 1789 feiert. Wann feiern wir die europäische Revolution? Und wie wird sie aussehen?
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