französisches Tagebuch, Musik

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Es ist wunderbar, ich weiß überhaupt nicht, was in Deutschland passiert. Ich brauche mir weder Angelas noch Guidos noch andere Politikergesichter ansehen. In unserer Tageszeitung "Sud Ouest" tauchen sie jedenfalls nicht auf. Da geht es um den Korruptionsskandal der L'Oréaltante und die Tour de France.

Gestern waren wir in einem Konzert. Das war spannend. Ein Studentenchor aus Oxford. Die Abtei war voll besetzt mit Engländern. Neben mir saß eine sehr freundliche, englische Lady. Sie warnte mich schon vor Psalm 51, das Miserere von Allegri, 16. Jahrh., das sei besonders schön. Aber ich hörte nicht auf die Warnung. Und so traf mich der Sologesang einer dünnen, blassen Studentin unvorbereitet. Die Steine der Abtei vibrierten und ich konnte nichts dagegen tun, meine Tränen flossen und flossen und diese Stimme jubilierte sich in meinen Kopf und Körper. Als das Stück zuende war, wollte die englische Lady meinen Kommentar hören. Ging nicht, ging nicht, ich konnte garnichts sagen. Hatte nur rotgeränderte Augen. Unsere englischen Freunde hatten für die Pause ein Picknick vorbereitet.... geräucherten Lachs mit fruchtigem,kühlen Weißwein ..., das ist alles wahr. Wir trafen dann diese außergewöhnliche Nachtigall rauchend hinter der Abtei. Na ja, auch ich habe mal geraucht.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Novalis

lebt halb in Frankreich, halb in Deutschland, suchte die Blaue Blume, fand sie und erkannte, dass Realität Illusion ist und Illusion Realität.

Novalis

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden