Ich weiß nicht so genau,

was soll das bedeuten hier geht es mir in erster Linie um Gefühle, die mir wichtig sind, weil ich sie nicht so richtig einordnen kann. Es ist wieder mal ein Buch, was mich irritiert.

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James Osbourne "Denen man vergibt".

Ein schwules Paar, immens reich, gibt eine schräge Party inmitten der marrokanischen Wüste, wo es ein ganzes Dorf aufgekauft hat. Die Gäste reisen an. Unter anderem auch ein englischer Arzt, Alkoholiker, mit seiner Frau. Auf dem Weg durch die Wüste, er schon angetrunken, überfahren sie einen jungen Marrokaner. Sie nehmen seine Leiche mit und sie wird bei den Gastgebern in der Garage aufgebahrt. Der Vater des Toten reist an und bittet den Engländer bei der Beerdigung seines Sohnes dabei zu sein. Der Engländer kommt diesem Wunsch nach.

Soweit so gut.

Nun wird in Folgendem erzählt, dass der junge Marrokaner aus sehr armen Verhältnissen stammt und in dieser Nacht, wo er überfahren wurde, eigentlich den Engländer ausrauben wollte und ihm deswegen plötzlich vor den Wagen sprang. Aber nicht nur das. Osbourne erzählt aus der Perspektive des jungen Marrokaners, dass dieser lange vorher eine englische Frau getötet hatte, weil sie, obwohl sie ihm in einer schwierigen Lage beigestanden hatte, ungläubig, also wertlos und somit als Freiwild erschien , easy zu töten. Der Vater des getöteten Marrokaners lockte den Engländer in sein Dorf, behandelte ihn gut, um ihn hernach auf der Rücktour durch die Wüste töten zu lassen.

Was mich umtreibt ist Folgendes:

Da werden von einem Engländer die gesellschaftlichen Verhältnisse der dekadentenWelt der Westler brilliant beschrieben. Auch die bitterste Armut der Marrokaner. Nur .... Osbourne ist kein Marrokaner. Kein Moslem. Aber er beschreibt die Gefühlswelt der Moslems und die sieht bei ihm so aus: Alle " Ungläubigen" kann man umbringen, sie sind wertlos.

Erschreckender Weise fand ich dann einen Artikel in einer frz. Satire Zeitung"Le doigt" über Bali, einem Land mit großem moslemischen Anteil, in dem Hunde mit Zyankali vergiftet werden, deren Fleisch am Strand als "Chicken Nuggets" verkauft wird. " Im Islam sind Hunde und Westler gleichermaßen unrein, also macht es nichts, wenn die westlichen Konsumenten vergiftetes Fleisch essen", so wird es in diesem Artikel kolportiert.

Was mich nun beunruhigt ist, dass systematisch, peut à peut, eine immer größere Angst vor dem Islam aufgebaut wird. Osbourne beschreibt hervorragend die Dekadenz der westlichen Welt. Aber kann er wirklich die Identität eines Moslems übernehmen? Gleichwohl wird sein Roman eine Wirkung haben.

Ich wohne in der Charente Maritime, Département 17. Immer mehr Pariser siedeln sich hier an. Warum? Hier, so sagen sie, sind keine Araber. Immer mehr von denen, die ich kenne, die in Paris wohnen, fahren nicht mehr mit der Metro. Zu viele Araber, heißt es. Und meine Freundin Halima bekommt das zu spüren.

So, das ist jetzt einfach eine Gefühlsschilderung. Mehr nicht.

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Geschrieben von

Novalis

lebt halb in Frankreich, halb in Deutschland, suchte die Blaue Blume, fand sie und erkannte, dass Realität Illusion ist und Illusion Realität.

Novalis

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