Winterklamotten gekauft

Den Entschluss zur Konsumverweigerung kann ich hier, in Fontaine- Chalendray, in "la France profonde", leicht fassen, weil ich hier gar keine Möglichkeiten zum Konsumieren habe. Die Stadt mit interessanten Einkaufsmöglichkeiten (neoliberal gesehen), ist 50km weit entfernt. Dann gibt es da noch das Örtchen Matha, 15 km von uns entfernt, 2000 Einwohner, recht groß also (aus unserer Sicht), aber da haben mich die Geschäfte nie richtig interessiert. Nun steht unsere Rückreise nach Deutschland bevor und ich wollte diesen Entschluss zur Konsumverweigerung vor unserer Rückreise fassen, denn in Deutschland bin ich wesentlich konsumgefährdeter als hier.

Ich brauchte jedoch ein paar Winterklamotten und spießig und häßlich will ich auch nicht rumlaufen. In Matha kaufe ich in einem kleinen Bioladen ein, das ist in Matha möglich. Neben meinem kleinen Laden war ein anderer kleiner Laden, den ich nie beachtet hatte. Ein Mantel im Schaufenster interessierte mich. Ich ging also in den Laden rein und fragte nach dem Preis. 8 Euro sollte der kosten. Das ist ein Second- Hand-Laden und ich wusste es nicht. Ich kaufte diesen Mantel und fand andere tolle Sachen: Hosen, Pullover, Kleider ... , alles, was ich brauchte, zahlte 20 Euro und zog glücklich ab.

Wenn ich nun bald wieder in Deutschland sein werde, für die Wintermonate, mit all seinen Weihnachtsmärkten, Kaufhäusern und sonstigen Kauf-Aufforderungen, wird mein Wille zur Konsumverweigerung sicher nicht einfach sein, zumal ich mit richtig schicken Winterklamotten gut ausgerüstet bin. Aber diese ganze Werbediktatur, die dann auf mich einwirken wird, ich muss standhalten!

Ich werde den Konsum verweigern!