Der Ruf der Welt

Senegal Immer mehr Frauen suchen ihr Glück im Ausland. Ihre Erfahrungen helfen ihnen auch, mit traditionellen Rollenmustern zu brechen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2019
Viele Senegalesinnen binden Arbeit und Familie, sonst nichts
Viele Senegalesinnen binden Arbeit und Familie, sonst nichts

Foto: Xaume Olleros / Bloomberg / Getty Images

Fatou Mbaye, Betreiberin eines Bistros in einem großen Gymnasium der Hauptstadt Dakar, ist überzeugt, dass Frauen, wenn sie sich aufmachen, ihre Heimat zu verlassen, erfolgreicher seien als Männer. Mbaye ist kinderlos geblieben. Mit ihren Ersparnissen hat sie schon etliche Familienmitglieder auf die Reise ins Ausland, in andere Staaten Nord- oder Westafrikas oder nach Europa geschickt, nicht zuletzt ihre Nichte. Die zog es nach Burkina Faso, um dort ein Restaurant zu eröffnen und damit so erfolgreich zu sein, dass sie jeden Monat 100.000 Franc CFA (circa 155 bis 160 Euro) an die Familie im Senegal überweisen kann. Dass die junge Frau unverheiratet ins Ausland ging, stellte für ihre Tante kein Problem dar. Man sei dadurch unabhängig und gehe eben dorthin,