Erdbeben in der Türkei: Warum dieses eisige Schweigen?

Mitgefühl Offiziell hat Deutschland alles richtig gemacht, Anteilnahme, Schweigeminuten, Beileidsbekundungen. Warum herrscht aber auf der persönlichen Ebene eisiges Schweigen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2023
Eine Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens im Bundestag. Mehr emotionale Anteilnahme ist nicht drin
Eine Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens im Bundestag. Mehr emotionale Anteilnahme ist nicht drin

Foto: picture alliance/dpa | Philipp Znidar

Es hört nicht auf. Das ist das Gefühl, das Menschen, die ihre Wurzeln in der Türkei, in Syrien oder den kurdischen Gebieten haben, seit über einer Woche begleitet. Anfangs stiegen die Todeszahlen in Hunderterschritten, dann schnell in Tausendern. Und weil das noch eine ganze Weile so weitergehen wird, gibt es kein Verschnaufen, kein Überblicken und Innehalten ob des Schreckens. Die Zeit ist nicht stehengeblieben, sie wird nur anders gezählt. Nicht mehr Donnerstag, Freitag, Samstag heißen die Tage, sondern Tag vier, Tag fünf, Tag sechs.

Bekanntermaßen leben viele Menschen in Deutschland, die Familie, Freunde, Landsleute im Erdbebengebiet haben. Bekannt ist inzwischen auch, dass es sich um die bisher größte humanitäre Katastrophe des