Quelle Selbstauskunft: Falsche Opferidentitäten im Netz

Social Media Lüge als Lebensmodell: Hochstapler gab es schon immer. Jetzt flog eine Bloggerin als Fake auf, die angeblich im Rollstuhl saß. Im Internet ist das Erfinden marginalisierter Identitäten aus einem ganz bestimmten Grund verlockend
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Wahrscheinlich ein Phantom: Julia Gothe alias „Jule Stinkesocke“ hatte über 60.000 Twitter-Follower
Wahrscheinlich ein Phantom: Julia Gothe alias „Jule Stinkesocke“ hatte über 60.000 Twitter-Follower

Foto: Oleksandr Latkun/picture alliance/Zoonar

Das Internet wurde offenbar mal wieder für dumm verkauft. Die querschnittsgelähmte Ärztin Julia Gothe, ihr Blog „Jule Stinkesocke“ und der dazugehörige Twitteraccount mit über 60.000 Followern könnten ein einziger großer Fake sein. Ein inzwischen gesperrter Twitterpost zeigte zahlreiche Ungereimtheiten auf. Mehrere Nutzer ergänzten weitere Indizien. Tatsächlicher Urheber des „Stinkesocke“-Accounts, der aus dem Leben der anfangs etwa zwanzigjährigen Rollstuhlfahrerin berichtete, scheint Markus L. zu sein. Der Trainer eines Hamburger Schwimmvereins für Menschen mit Behinderung lächelt auf dem Profilbild seines echten Accounts milde und grauhaarig in die Kamera. Auch erdichtet wäre, wenn die falsche Urheb