Diesmal war es der Regierungssprecher von Platzeck in Brandenburg, Thomas Braune, der eine missliebige Berichterstattung unterdrücken wollte, nein unterdrückte. Um 18.00 Uhr noch gesendet, verschwand der Braune nicht gefällige Gesichtsausdruck seines Herrn von der Mattscheibe: In dem Bericht um 19.30 ist nach seiner Intervention olle Platzeck herausgeschnitten, weil er zu patzig geantwortet habe. Nach dem Versuch von CSU-Sprecher Hans Michael Strepp, einen Bericht vom SPD-Parteitag im Bayernland zu unterdrücken, ist dies der zweite bekanntgewordene Vorfall dieser Art innerhalb kürzester Zeit.
Bitte jetzt erst einmal dies lesen (und hören):
Artikel aus den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) online von gestern.
Die Schlussfolgerung der PNN, den Vorfall an Braune festzumachen, greift m.E zu kurz. Der Mann macht nur seinen Job oder das, was er dafür hält, wenn auch schlecht. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten befinden sich fest im Würgegriff der Parteien, die über Posten und Pöstchen entscheiden, die Karrieren machen oder zerstören, die ihre Macht, oder das, was sie dafür halten, gnadenlos den Interessen der Parteien unterordnen. Und die in den Sendeanstalten längst schon Hofberichterstattung durchgesetzt haben.
Die Sender gehören nicht in die Machtentfaltung der Parteien. Die Neutralität der Berichterstattung, unabhängige Berichterstattung, eine vierte Gewalt gar ist nicht dadurch gewährleistet, dass sich die herrschenden Parteien mehr oder minder die Waage halten bei der Besetzung der Rundfunkräte und der Intendanzen. Die Sender gehören in die Hände derjenigen, die sie bezahlen. In unsere.
((Das ist kein Misstrauen gegen die in den Sendern arbeitenden Journalisten. Deren Arbeitsbedingungen müssen btw verbessert werden))
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