Er – und nur er allein

Polen Jaroslaw Kaczyński kämpft keineswegs aussichtslos um die Präsidentschaft. Er inszeniert sich als Kandidat des wahren Polentums und Gralshüter für das Erbe seines Bruders
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Im Wahlkampf zeigen sich nun die Folgen all der nationalen Mythen, die bei der Trauer über die Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk in Polen wieder belebt wurden. Trotz aller Spezifik kann man dies als Lehrstück für Phänomene begreifen, wie sie im Verhältnis zwischen aktueller Politik und Geschichte oft auftauchen.

Nur wenige Tage nach Bekanntgabe der Kandidatur Jarosław Kaczyńskis für das Präsidentenamt sagte ihm die Gewerkschaft Solidarność ihre volle Unterstützung zu. „Es war keinesfalls eine personelle oder politische Entscheidung“, so ihr Vorsitzender Janusz Śniadek, sie sei im Gegenteil rein „programmatisch“ ausgefallen.

Nicht nur mit dem Begriff des Politischen scheint hier etwas nicht zu stim