Es ist einer dieser Tage, wo das schöne Wetter und die wärmenden Sonnstrahlen einen Frühling verheißen. Aber dieses milde Wetter heute entspricht so gar nicht dem finsteren und beängstigenden Bildern und Tönen eines Propagandafilms, den ich so seit langem nicht gesehen habe.
Hörfunk-Bericht von ARD Moskau-Korrespondent
Markus Sambale (WDR)
Es ist ein Trailer, wie für einen Diktator gemacht. Wie eine Aufforderung aus den 20er Jahren, sich freiwillig zu melden für einen echten und "gerechten" Krieg. Welche Wirkung ist damit beabsichtigt? Warum dieses Timing, genau jetzt? Soll der Jahrestag der Invasion in der Krim, ein russischer Feiertag werden?
Dieser Putin-Trailer ist aufgemacht wie ein CNN-Hollywood-Blockbuster, so unwirklich, man möchte glauben fiktional. Aber das ist der Kaltstart für die nächste Stufe eines Propagandakriegs, der mit jedem Schritt, jeder Erwiderung, immer heißer wird. Da fühlt sich einer so richtig sicher und redet mit blasphemischer Gelassenheit über ein großes Unheil. Das ist mir so unheimlich, so bedingungslos geradeaus diktatorisch. So absichtsvoll provakativ. Da möchte jemand seine Reihen schließen. Die Zündschnur brennt jetzt.
Wie soll der Westen, wie soll die UNO, wie sollen wir, jeder einzenle Mensch auf diesem Erdball darauf reagieren? Kann mir das mal jemand sagen, bitte?
In diesen Stunden wird mir so richtig schlecht.Man mag fast geneigt sein, für den Frieden zu beten:
G.O.T.T. schütze den Frieden!
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