Frankreich: Angst vor den „Islamo-Linksextremisten“

Parlamentswahlen Mit der Linksallianz Nupes ist der herrschenden Kaste Frankreichs eine ernstzunehmende Opposition erwachsen. Diese reagiert entsprechend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2022
Jean-Luc Mélenchon will als Premierminister „die bolivaristische Sonne über einem Bad voller Burkini“ aufgehen lassen, klar
Jean-Luc Mélenchon will als Premierminister „die bolivaristische Sonne über einem Bad voller Burkini“ aufgehen lassen, klar

Foto: Stephane de Sakutin/AFP/Getty Images

In Paris ist hysterisches Wehklagen ausgebrochen. Regierende, TV-Philosophen und Superreiche scheinen am Rand einer Nervenkrise. Es wird gemunkelt, bald würden französische Taliban die Regierung übernehmen oder Steinzeit-Kommunisten im Verbund mit afrikanischen Drogenhändlern aus der Banlieue. Dies alles sagt uns zwar einiges über strukturellen Rassismus der französischen Eliten – doch was eigentlich ist geschehen?

Vor drei Wochen gründeten vier linke Parteien die Bewegung Nupes (Nouvelle Union Populaire Écologique et Sociale), die ein radikal pragmatisches 650-Punkte-Programm für die anstehende Parlamentswahl vorgelegt hat, durchgerechnet und mit handfesten Lösungen. Es bricht mit dem autoritären Neoliberalismus von Emmanuel Macr