Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin: Macrons Nr. 3

Porträt Er lässt brutal gegen Gelbwesten, Öko-Aktivist*innen und jetzt die Renten-Proteste vorgehen: Gérald Darmanin zeigt als französischer Innenminister, wohin die Reise der Macronisten geht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2023
Darmanin steht auf dem Feldherrenhügel, wenn die Gewerkschaften für den 1. Mai eine „Sintflut der Proteste“ ankündigen
Darmanin steht auf dem Feldherrenhügel, wenn die Gewerkschaften für den 1. Mai eine „Sintflut der Proteste“ ankündigen

Foto: Andrea Savorani Neri/Nurphoto/Imago Image

Regt sich irgendwo Protest, was in Frankreich gerade häufiger geschieht, stiefelt Gérald Moussa Darmanin (40) in seinen Kommandobunker an der Pariser Place Beauvau, nur einen Steinwurf vom Élysée-Palast entfernt. Es ist sein Feldherrenhügel. Der Innenminister dirigiert seine Truppen gern persönlich. Etwa am 25. März, als er – quasi per Joystick – 5.100 Granaten auf 10.000 ökologische Demonstrantinnen und Demonstranten schießen ließ. Tränengasgranaten, Blendgranaten, Schockgranaten. Manche davon sind als Kriegswaffen klassifiziert. Sie hatten schon bei den Repressionen gegen die Gelbwesten-Bewegung im Winter 2018 Dutzende Menschen verletzt und in Marseille eine alte Frau an ihrem Küchenfenster getötet. Diesmal muss